In einem emotionalen Auftritt auf der Grammy-Bühne hat Shakira an die Schicksale von Migranten und deren Familien in den USA erinnert. Sie widmete ihre Auszeichnung zum besten Latin-Pop-Album ihres neuen Werks „Las Mujeres Ya No Lloran“ all ihren „Immigranten-Brüdern und -Schwestern“. Der Grammy-Gewinn fiel auf den Abend ihres 48. Geburtstags und markiert ihren vierten Grammy insgesamt. Diese Ehrung ist ihr erstes Album seit sieben Jahren, was das Ereignis noch bedeutungsvoller macht. Radio Ennepe Ruhr berichtet, dass Shakira in ihrer Rede auch auf die prekäre Lage von Ausländern, insbesondere in Bezug auf die Migrationspolitik von Donald Trump, hinwies.
Shakira ist nicht nur eine bekannte Sängerin, sondern auch eine engagierte Aktivistin. In einem offenen Brief, veröffentlicht von NBC News, kritisierte sie die familientrennenden Maßnahmen an der US-amerikanischen Südgrenze. Unter der „Null-Toleranz-Politik“, die 2018 von der Trump-Administration eingeführt wurde, wurden mehr als 2.800 Migrantenkinder von ihren Eltern getrennt. Besonders erschreckend ist, dass viele Eltern nicht mehr gefunden werden können; etwa 545 Eltern wurden im Rahmen dieser Richtlinien deportiert.
Kritik an unmenschlichen Praktiken
In ihrem Brief thematisiert Shakira die emotionalen Folgen dieser Störungen für die betroffenen Kinder. Viele von ihnen wachsen ohne den emotionalen Rückhalt ihrer Eltern auf, eine Situation, die Shakira als „unvorstellbar grausam“ bezeichnet. Sie hebt hervor, dass die Trennungen bereits 2017 unter einem Pilotprogramm begannen, bevor sie zu einer breiten Praxis wurden. Es ist nicht nur eine Sache des persönlichen Schicksals, sondern betrifft auch gesellschaftliche Strukturen.
Laut Humanium sind rund zwei Drittel der Migranten, die an der Grenze auftauchen, aus Guatemala, Honduras und El Salvador. Die Gründe für die Migration sind vielfältig und reichen von Bandengewalt über extreme Armut bis hin zur Verzweiflung nach Naturkatastrophen. Die psychischen und physischen Folgen der Trennung von den Eltern sind enorm und die Bedingungen in den Haftanstalten sind besorgniserregend.
Shakira fordert die Verantwortlichen dazu auf, zur Rechenschaft gezogen zu werden und die Politik der Familientrennung zu beenden. Sie erkennt die Herausforderungen an, die sich für sie als nicht-amerikanische Bürgerin ergeben, wenn sie sich zu diesen Themen äußert. Dennoch betont sie die geteilte Verantwortung, sich für das Wohl der Migrantenfamilien einzusetzen.
Ein Appell zur Menschlichkeit
Der aktuelle Stand der Dinge zeigt, dass trotz institutioneller Veränderungen unter der Biden-Administration, die sich für die Wiedervereinigung von Familien einsetzen möchte, noch viele Hürden bestehen. Unbegleitete Kinder sind häufig in gefährlichen und ungesunden Bedingungen untergebracht, die gesundheitliche Folgen für die jungen Migranten nach sich ziehen können. Laut Berichten können Kinder innerhalb von 72 Stunden in die Obhut der Gesundheitsbehörden übergeben werden, doch häufig kommt es zu Verzögerungen, die verheerende Auswirkungen haben können.
Die Lage an der Grenze bleibt angespannt und erfordert dringende Aufmerksamkeit und Lösungen. Der Aufruf von Shakira mag zwar aus der Welt der Musik stammen, hebt jedoch ein gravierendes Problem des zeitgenössischen Amerika hervor. Es bleibt zu hoffen, dass ihre Stimme und die vieler anderer gehört werden und positive Veränderungen herbeiführen können.