Die Weltwirtschaft hat sich als bemerkenswert robust erwiesen, trotz der Schocks, die sie in den letzten Jahren erschüttert haben. Diese Erkenntnis stammt von Frank Herrmann, einem erfahrenen Außenhandelsexperten der SIHK, der auf eine Reihe von Herausforderungen hinweist, darunter Lieferengpässe, steigende Energiepreise und eine historische Inflation. Zusätzliche Leitzinserhöhungen durch zentrale Banken setzen die wirtschaftliche Erholung zusätzlich unter Druck. Dennoch konnte die Weltproduktion in den letzten zwei Jahren nur geringfügig langsamer expandieren als vor der Pandemie, was laut ruhrkanal.news einen gewissen Optimismus aufrechterhält.
Aktuell wirft die Ankündigung massiver Schutzzölle von Donald Trump Fragen zur zukünftigen Weltkonjunktur auf. Die wirtschaftliche Entwicklung, insbesondere bei der Amtsübernahme des neuen US-Präsidenten, könnte weitreichende Folgen haben. Dieses Thema wird auch im Fokus des SIHK-Exportforums am 5. Februar 2025 stehen, wo eine Vielzahl relevanter Wirtschaftsfragen erörtert wird.
Schwerpunkt Themen des SIHK-Exportforums
Das bevorstehende Exportforum wird mehrere bedeutende Themen behandeln. Neben den Maßnahmen des neuen US-Präsidenten wird die wirtschaftliche Erholung Chinas, sowie die Rolle von Entwicklungs- und Schwellenländern in der globalen Wirtschaft im Mittelpunkt stehen. Auch die Entwicklung des europäischen Marktes wird besprochen. Prof. Dr. Klaus-Jürgen Gern wird die Entwicklungen auf den Hauptabsatzmärkten analysieren, während eine Diskussion mit SIHK-Präsident Ralf Stoffels und Vertretern regionaler Unternehmen angestoßen wird.
Die Teilnahme am Exportforum ist kostenfrei, jedoch anmeldepflichtig. Dies bietet Interessierten die Möglichkeit, sich direkt mit aktuellen Themen auseinanderzusetzen.
Herausforderungen durch neue Handelszölle
Ein weiterer Aspekt, der die Situation kompliziert, sind die von der EU auferlegten zusätzlichen Abgaben auf Elektrofahrzeuge aus China. Diese Maßnahmen sollen als Ausgleichszölle wirken, da chinesische Autobauer von Subventionen profitieren, die ihnen im Wettbewerb auf dem europäischen Markt Vorteile verschaffen. Samina Sultan vom Institut der Deutschen Wirtschaft bezeichnet diese Schritte als „rote Karte“ für den Handelspartner China.
Historische Beispiele für solche Sonderzölle sind in verschiedenen Sektoren festzustellen, von Solarzellen über Halbleiter bis hin zu Lebensmittelprodukten. Die aktuellen Handelskonflikte werden zunehmend als „Handelskriege“ bezeichnet, was auf die eskalierende Natur der wirtschaftlichen Spannungen hinweist.
Während die globale Arbeitsteilung bisher Vorteile brachte, zeigt sich China nicht mehr nur als „Werkbank der Welt“, sondern hat wirtschaftlich aufgeholt und etabliert sich als bedeutender Akteur. Die USA verfolgen unter der Präsidentschaft von Trump eine Politik, die stark auf „America first“ setzt. Diese strategische Ausrichtung könnte Deutschland, das stark von den USA und China abhängt, erheblich belasten. Wie Ulrich Kater von der DekaBank feststellt, könnte das Wachstum Deutschlands durch starke Strafzölle gefährdet werden, vor allem in den Sektoren Maschinenbau, Anlagenbau und Chemie. Diese Entwicklungen könnten zu höheren Preisen für Konsumgüter führen und signalisieren das mögliche Ende des Freihandels, das viele Ökonomen bereits befürchten.
Insgesamt zeigt sich, dass die bevorstehenden wirtschaftlichen Veränderungen massive Auswirkungen auf den internationalen Handel und die heimische Wirtschaft haben könnten. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen wird das SIHK-Exportforum mehr denn je als Plattform zur Diskussion und Analyse der aktuellen Wirtschaftsfragen benötigt.