In Nordrhein-Westfalen zeigt sich ein wachsendes Interesse an Carsharing, doch insbesondere im Ruhrgebiet besteht weiterhin Nachholbedarf. Laut dem Bundesverband Carsharing (bcs), der im November ein umfassendes Ranking veröffentlichte, sind Düsseldorf und Köln die einzigen Städte in NRW, die in den Top-20 der Carsharing-Städte Deutschlands vertreten sind.
Carsharing ermöglicht es mehreren Personen, ein Auto zu nutzen, ohne es besitzen zu müssen. Besonders bemerkenswert ist das vergleichsweise geringe Angebot im Ruhrgebiet, wo vor zwei Jahren der große Anbieter Greenwheels den Markt verlassen hat. Zwar füllen andere Anbieter wie cambio und stadtmobil die Lücke nach und nach, doch die Anzahl der Carsharing-Fahrzeuge pro 1.000 Einwohner bleibt im Ruhrgebiet niedrig. So bringt es Dortmund auf lediglich 0,06 Fahrzeuge pro 1.000 Einwohner, was 36 Autos entspricht. Im Vergleich dazu haben Städte wie Karlsruhe über 5, München und Hamburg mehr als 3 sowie Köln und Düsseldorf jeweils über 2 Fahrzeuge pro 1.000 Einwohner.
Vergleich der Carsharing-Angebote in NRW
Die Verteilung der Carsharing-Fahrzeuge in Nordrhein-Westfalen ist wie folgt:
- Köln: 2.325 Autos
- Düsseldorf: 1.472 Autos
- Münster, Aachen, Bonn: je rund 1 Fahrzeug pro 1.000 Einwohner
- Essen: 220 Fahrzeuge (größtes Angebot im Ruhrgebiet)
- Duisburg: folgt Essen
- Wuppertal: 226 Fahrzeuge
- Gelsenkirchen: kein Angebot im Ranking
Die steigenden Kosten für den Besitz eines eigenen Autos, einschließlich Versicherungen und Reparaturen, fördern die Nachfrage nach Carsharing. Nehrke, ein Experte auf diesem Gebiet, nennt zwei wesentliche Faktoren für eine verbesserte Carsharing-Versorgung: die Präsenz eines langjährig tätigen Anbieters sowie die Bereitstellung von Carsharing-Stellplätzen durch die Gemeinde, wie es beispielweise in Bonn und Essen der Fall ist.
Darüber hinaus zeigt eine Untersuchung, dass in Städten wie München, Berlin, Hamburg, Köln, Düsseldorf, Stuttgart und Frankfurt am Main mehr free-floating Fahrzeuge als stationsbasierte Fahrzeugangebote vorhanden sind. In anderen Städten hingegen, wie Karlsruhe, dominiert das stationsbasierte Carsharing. Es ist bemerkenswert, dass Potsdam eine Ausnahme darstellt, da dort ein Free-floating-Anbieter aus Berlin sein Geschäftsgebiet erweitert hat, was zu einer Überzahl an free-floating Fahrzeugen führt. Immer mehr Städte bieten kombinierte Systeme an, die sowohl stationsbasiertes als auch free-floating Carsharing umfassen, wobei Heidelberg, Augsburg, Leipzig, Frankfurt am Main, Darmstadt, Bremen und Hannover zu den TOP-20-Städten mit solchen Systemen zählen.
Für weitere Informationen zu Carsharing in Deutschland besuchen Sie carsharing.de und lesen Sie, was n-tv zu diesem Thema berichtet hat.