Die Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) Nordrhein-Westfalens haben am 10. Februar 2025 begonnen und dauern bis zum 14. Februar 2025. Diese Streiks sind das Ergebnis der angestrebten Druckerhöhung in den Tarifverhandlungen durch die Gewerkschaft Verdi. Bereits am 6. und 7. Februar fanden in mehreren Städten Streiks statt, bevor es zu den aktuellen Warnstreiks kam. Ziel dieser Aktionen ist es, die Arbeitgeber zu Konzessionen in den laufenden Verhandlungen zu bewegen, die am 24. Januar 2025 in einer ergebnislosen ersten Runde stattfanden berichtet 24rhein.
Die geforderten Lohnerhöhungen umfassen eine 8-prozentige Anhebung oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat, verbesserte Zuschläge für belastende Tätigkeiten, die Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 200 Euro pro Monat sowie drei zusätzliche freie Tage. Zudem wird die Einführung eines „Meine-Zeit-Kontos“ für mehr Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung angestrebt gibt deutscher öffentlich Dienst-News.
Streikorte und Auswirkungen
Die Streiks betreffen zahlreiche Verkehrsunternehmen in Nordrhein-Westfalen. Am 12. Februar 2025 war die Ruhrbahn in Essen und Mülheim an der Ruhr betroffen. Die Hagener Straßenbahn hatte einen Notfahrplan von 5:30 bis 21:00 Uhr eingerichtet, während in Remscheid die regulären Linienbusse ausfielen und nur Nachtexpressfahrten stattfanden. Auch die Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr meldete, dass das reguläre Busangebot entfiel, genauso wie die Märkische Verkehrsgesellschaft im Märkischen Kreis, deren Auswirkungen derzeit unklar sind informiert das Verkehrsverbund Rhein-Ruhr.
Für den 13. Februar 2025 kündigten die Dortmunder Stadtwerke und die Aachener Straßenbahn an, ihre Dienste aufgrund der Streiks zu unterbrechen. Am letzten Tag der Warnstreiks, dem 14. Februar, werden auch die Stadtwerke Bonn und die Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft betroffen sein, wobei letztere nur vereinzelte Fahrten durch Subunternehmen anbieten kann.
Hintergrund der Streiks
Die aktuellen Streiks sind Teil eines größeren Geschehens im Rahmen der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen, die angesichts der finanziellen Situation der Kommunen, die mit einer Gesamtverschuldung von 160 Milliarden Euro konfrontiert sind, schwierige Rahmenbedingungen vorfinden. Gewerkschaften betreuen dabei rund 2,3 Millionen Beschäftigte, wobei die geforderten Lohn- und Arbeitszeitverbesserungen als entscheidend für die Attraktivität des öffentlichen Dienstes angesehen werden. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 17. und 18. Februar 2025 in Potsdam statt
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Während die VKA die Forderungen der Gewerkschaften als unrealistisch kritisiert, setzen diese Druck auf die Arbeitgeber, um ein zufriedenstellendes Angebot vorzulegen. Die Tarifverhandlungen haben auch für die Beschäftigten in sozialen und erzieherischen Berufen sowie in der Pflege hohe Relevanz, was den ökonomischen Druck zusätzlich erhöht.
Die betroffenen Verkehrsbetriebe empfehlen Fahrgästen, sich vor Fahrtantritt über aktuelle Fahrpläne und Streikdetails zu informieren, um böse Überraschungen zu vermeiden. Die Situation bleibt dynamisch und es sind jederzeit Änderungen möglich, daher ist eine ständige Informationsbeschaffung notwendig.