In der Silvesternacht kam es in Nordrhein-Westfalen zu einem tragischen Vorfall, bei dem ein 24-jähriger Mann in Geseke durch den Zündmechanismus eines Feuerwerkskörpers, einer sogenannten Kugelbombe, getötet wurde. Laut Berichten des Kölner Stadt-Anzeiger hatte das Opfer zuvor auf einer Party damit geprahlt, etwas Besonderes erworben zu haben. Nachdem er die Feier gegen Mitternacht verlassen hatte, zündete er den Feuerwerkskörper, wobei er ein Lüftungsrohr als Improvisation zur Durchführung des Zündmechanismus verwendete. Die Detonation ereignete sich vor Zuschauern, darunter auch Kinder, und führte zu schweren Verletzungen des Mannes, der wenig später verstarb. Am Unglücksort fanden die Rettungskräfte einen großen Krater sowie verbrannte Fläche. Ermittlungen ergaben, dass der Feuerwerkskörper über Snapchat gekauft worden war. In der Folge wurde ein 19-jähriger Verdächtiger aus Bad Lippspringe festgenommen, bei dessen Wohnungsdurchsuchung weitere Kugelbomben, Drogen und Bargeld beschlagnahmt wurden. Der junge Mann hatte 45 Euro für den Böller gezahlt. Bundesweit kamen in der Silvesternacht fünf Männer bei ähnlichen Vorfällen ums Leben.
Die Gewalt und Unfälle in der Silvesternacht werfen auch ein weiteres Licht auf die Übergriffe gegen Einsatzkräfte in Nordrhein-Westfalen. Wie Radio Essen berichtet, äußerte sich NRW-Innenminister Herbert Reul besorgt über Übergriffe auf Polizeibeamte, Rettungskräfte und Feuerwehrleute, insbesondere in Großstädten. Dabei agieren die Täter häufig in Gruppen und setzen Böller und Raketen als Waffen ein, was auf eine fehlende Hemmschwelle hinweist. Reul betont, dass die bereits vor sechs Jahren verschärften Strafen nicht die gewünschte Wirkung zeigen. Für Übergriffe auf Polizisten können bis zu fünf Jahre Haft verhängt werden. Er machte deutlich, dass die schnelle Ermittlung und Bestrafung der Täter von großer Bedeutung ist, und verwies darauf, dass im letzten Jahr in 250 Fällen Täter identifiziert wurden. In der Silvesternacht waren über 6.000 Polizisten im Einsatz, wobei in Essen beispielsweise 200 Menschen am Steeler Wasserturm mit Feuerwerk beschossen wurden und zahlreiche Verletzte unter den Einsatzkräften zu verzeichnen waren. Zudem wurden Ticketautomaten in Essen durch den Einsatz von Böllern beschädigt, während die Polizei rund 60 Einsätze rund um den Jahreswechsel verzeichnete.