Der Drogenhandel bleibt ein drängendes Problem in Deutschland, wie zwei kürzlich bekannt gewordene Festnahmen verdeutlichen. Am 10. März 2025 entdeckte die Zollbehörde auf einem Rastplatz an der Autobahn im Kreis Gütersloh mehr als 35 Kilogramm Ecstasy-Tabletten. Dies geschah, als die Zollhündin „Skadi“ im Kofferraum eines Fahrzeugs des 39-jährigen niederländischen Fahrers auf den Geruch von Betäubungsmitteln hinwies. Trotz seiner vehementen Verneinung, Drogen und Bargeld über 10.000 Euro mitzuführen, wurden bei der Kontrolle mehrere verschweißte Beutel mit Ecstasy gefunden. Ein Schnelltest bestätigte die Identität der Droge, weshalb der Fahrer vorläufig festgenommen wurde und sich nun in Untersuchungshaft befindet, nachdem er bei einer Haftrichterin vorgeführt wurde. Die Ermittlungen werden vom Zollfahndungsamt Hannover geleitet, im Auftrag der Staatsanwaltschaft Bielefeld NW.de berichtet.
Nur wenige Wochen zuvor, am 26. Februar 2025, wurde ein 18-jähriger Algerier bei einem Versuch, 320 Ecstasy-Tabletten sowie etwa 2.900 verschreibungspflichtige Arzneimittel über die deutsch-niederländische Grenze zu schmuggeln, festgenommen. Die Kontrolle durch Zivilfahnder der Bundespolizei fand im Bahnhof Bad Bentheim statt. Bei der Durchsuchung seines Gepäcks stießen die Beamten nicht nur auf die großen Mengen an Ecstasy, sondern auch auf eine kleine Menge Kokain. Der Festgenommene, der sich mit einer ungültigen niederländischen Identitätskarte auswies, wurde ebenfalls in Untersuchungshaft genommen, nachdem ein Haftrichter einen entsprechenden Haftbefehl erließ. Die Drogen und Medikamente wurden sichergestellt und das Zollfahndungsamt Essen übernimmt die weiteren Ermittlungen Presseportal.de.
Drogensituation in Deutschland
Diese beiden Vorfälle sind Teil eines besorgniserregenden Trends im Bereich Drogenkonsum und -handel in Deutschland. Laut dem jüngsten REITOX-Bericht der Deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (DBDD konsumierten im vergangenen Jahr 3,6 Prozent der Erwachsenen illegale Drogen. Inklusive Cannabis steigt dieser Wert auf 9,6 Prozent. Besonders auffällig ist der Konsum von Kokain, der unter Erwachsenen im Alter von 18 bis 59 Jahren von 0,6 Prozent im Jahr 2015 auf 1,6 Prozent im Jahr 2021 angestiegen ist.
Die Ermittlungen zeigen, dass der Drogenhandel weiterhin rasant wächst. 2023 wurden durch Polizei und Zoll Rekordmengen von 43 Tonnen Kokain sichergestellt, ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 2017, als die Menge lediglich 8 Tonnen betrug. Die Drogentotenstatistik erreicht mit 2227 Fällen im Jahr 2023 einen Höchststand, wobei in zwei Dritteln der Fälle mehrere psychoaktive Substanzen nachgewiesen wurden. Burkhard Blienert, der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, hebt die Dringlichkeit einer effektiveren Bekämpfung des illegalen Drogenhandels hervor. Gleichzeitig fordert Esther Neumeier, Leiterin der DBDD, eine schnellere Auswertung toxikologischer Daten sowie eine bessere Vernetzung der beteiligten Akteure, um diesem alarmierenden Trend entgegenzuwirken bundesdrogenbeauftragter.de.