Pete Hegseth, Donald Trumps Nominee für das US-Verteidigungsministerium, hat kürzlich wichtige Unterstützung von der republikanischen Senatorin Joni Ernst erhalten. Diese Unterstützung kommt, obwohl Ernst zuvor als Kritikerin innerhalb der Republikaner galt. Nach einer brisanten Senatsanhörung, in der Hegseth den Fragen der Senatoren ausgesetzt war, entschloss sich Ernst, ihre Unterstützung bekanntzugeben und plant, auch weitere Gespräche über seine Nominierung zu führen. Hegseths Nominierung ist jedoch nicht unumstritten, da er durch die knappe Mehrheit im Senat mit Schwierigkeiten bei seiner Bestätigung rechnen muss, wie Radio Euskirchen berichtet.
Während der Anhörung zeigten sich die demokratischen Senatoren besonders besorgt angesichts von Hegseths mangelnder politischer Erfahrung, die auf eine gescheiterte Senatskandidatur in Minnesota beschränkt ist. Sie konfrontierten ihn mit seiner Vorgeschichte und fehlenden Qualifikationen. Die gegen ihn erhobenen Vorwürfe, darunter ein angebliches Alkoholproblem und sexuelle Übergriffe aus dem Jahr 2017, wies er als Schmutzkampagne zurück und räumte zugleich ein, nicht perfekt zu sein. Senator Lindsey Graham stellte direkt Fragen zu den Vorwürfen, die Hegseth vehement bestritt.
Vorwürfe und Unterstützung
Hegseth, der 44 Jahre alt und Absolvent von Princeton und Harvard ist, brachte militärische Erfahrung aus seinen Einsätzen im Irak und in Afghanistan mit und war als Lobbyist für Veteranen und als Fox-News-Moderator tätig. Trotz seiner Unterstützer, darunter eine Gruppe ehemaliger Navy Seals, zeigen sich viele Kritiker alarmiert über seine Nominierung. Demokratischer Abgeordneter Dan Goldman bezeichnete Hegseth als „unqualifizierten Loyalisten“. Auch die Senatorin Lisa Murkowski hat angekündigt, Hegseth zu seiner Haltung zur Ukraine und zu Frauen im Militär zu befragen, insbesondere angesichts seiner früheren frauenfeindlichen Kommentare, die er mittlerweile relativiert hat, wie Tagesschau erklärt.
Hegseth sieht sich auch mit weiteren Herausforderungen konfrontiert. Abgesehen von den Vorwürfen musste er in der Anhörung zu grundlegenden Fragen, wie der Anzahl der Mitgliedsländer der ASEAN, passen. Dennoch erhielt er Rückhalt vom republikanischen Ausschussvorsitzenden Roger Wicker, der einen neuen Krieger-Ethos beschwor. Der Druck auf Hegseth wird weiter zunehmen, da Trump an seiner Nominierung festhält, nachdem ein anderer Kandidat für das Verteidigungsministerium, Matt Gaetz, zurückgezogen wurde.
Zukünftige Herausforderungen
Falls Hegseth bestätigt werden sollte, würde er die Verantwortung für das US-Militär mit rund 3,5 Millionen Mitarbeitern und einem Budget von etwa 800 Milliarden Dollar übernehmen. Hegseth hat während der Anhörung auch versprochen, für die Benennung eines Verantwortlichen für sexuelle Übergriffe im Pentagon zu sorgen, was für viele Senatoren ein entscheidendes Thema darstellt. Hegseths Beziehung zu Trump ist unverkennbar, da er mehrfach versucht hat, die Anklagen gegen Trump als politisch motiviert abzutun und den Druck auf andere Senatoren, ihn zu unterstützen, erhöht hat. In den kommenden Tagen stehen zudem Anhörungen für die Alternativ-Kandidatin Pam Bondi und mehrere weitere Kandidaten bevor, die den Ausgang von Hegseths Nominierung beeinflussen könnten, so Tagesschau.