In der Gemeinde Kall stehen aufregende Veränderungen bevor. Ein umfassendes Millionenprojekt zur Errichtung eines neuen Sportplatzes in Sötenich soll das soziale und sportliche Leben in der Gemeinde auf ein neues Level heben. Der geplante Kunstrasenplatz wird Teil eines größeren Vorhabens, das neue Treffpunkte für die Dorfgemeinschaft schaffen soll. Laut Radio Euskirchen wird ein Neubau aus Sportlerheim und Bürgerhaus neben diesem Platz realisiert, während das alte Sportlerheim in den kommenden Wochen abgerissen wird.
Der gesamte Kostenrahmen für die vier wesentlichen Bauprojekte am Sötenicher Sportplatz wird auf rund 12 Millionen Euro geschätzt, was ein bemerkenswerter finanzieller Aufwand für die Gemeinde darstellt. Zu den geplanten Einrichtungen gehören neben dem Kunstrasenplatz auch eine Multifunktionsfläche und ein Starkregenschutz, um den neuen Anforderungen der Klimaanpassung gerecht zu werden. Die Fertigstellung des Kunstrasenplatzes ist für August 2025 angestrebt, während das Bürgerhaus voraussichtlich Ende 2026 errichtet werden soll, so Kölner Stadt-Anzeiger.
Sportliche und soziale Treffpunkte für die Gemeinschaft
Die geplante Multifunktionsfläche wird verschiedene Nutzungsmöglichkeiten bieten, darunter Bouleplätze und Soccer-Courts. Diese Neuerungen sollen nicht nur dem örtlichen Sportverein SV Sötenich, der besonders auf die Jugendteams setzt, zugutekommen, sondern auch dem Kindergarten und weiteren Gruppen in der Gemeinde eine Sport- und Veranstaltungsplattform bieten.
Dennoch wurden Bedenken hinsichtlich der Lärmbelastung geäußert. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, fanden bereits mehrere Bürgerversammlungen statt. Die Fenster des neuen Bürgerhauses sollen während der Veranstaltungen geschlossen bleiben; eine Lüftungsanlage wird für frische Luft sorgen. Darüber hinaus sind Carports zum Schallschutz geplant, um die Anwohner vor störenden Geräuschen zu schützen.
Starkregenschutz und innovative Bauprojekte
Ein zentrales Element des Projekts ist der „Starkregenschutz“, der mit einem Erdwall von 640 Metern Länge sowie Wasserabführungssystemen aus einem 60 Hektar großen Einzugsgebiet konzipiert wird. Mehr als 3,5 Millionen Euro sind für den Starkregenschutz eingeplant, wobei eine zehnprozentige Förderung durch das Land in Aussicht steht. Ortsvorsteher Thomas Müller betont, dass diese Maßnahmen den Schutz der Anwohner stärken und somit zu einer hohen Lebensqualität in der Gemeinde beitragen werden.
Die Errichtung einer neuen Bürgerhalle mit einem Umfang von 4,7 Millionen Euro ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des Projekts. Diese Halle wird nach der Zerstörung durch eine Flut im Juli 2021 neu gebaut und auf eine Länge von 40 Metern sowie zwei Geschosse ausgelegt. Für die Finanzierung wurden bereits 1,9 Millionen Euro bewilligt, es wurden jedoch auch Kostensteigerungen festgestellt.
In einer Zeit, in der viele Kommunen mit rückläufigen Investitionen in die Sportinfrastruktur kämpfen, zeigt die Gemeinde Kall mit diesem Projekt, wie wichtig ein durchdachtes Konzept ist. Laut kommunal.de sind in Deutschland 94% der Kommunen im Besitz von Sporthallen, was die Notwendigkeit von Investitionen in die Sportstätten unterstreicht. Der Einstieg Kalls in diese umfangreiche Entwicklung könnte ein Signal für andere Gemeinden sein, den Herausforderungen der Zeit aktiv zu begegnen.