Am Freitag, dem 1. April 2025, erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7,7 Myanmar. Die verheerenden Auswirkungen dieser Naturkatastrophe sind nach einer Woche weiterhin erschütternd. Nach Angaben von Radio Euskirchen wurden bis heute 3.145 Leichname gefunden, während über 220 Menschen noch vermisst werden. Experten und Hilfsorganisationen warnen, dass die tatsächliche Opferzahl möglicherweise weit höher sein könnte.
In den am stärksten betroffenen Regionen, insbesondere in Sagaing, Mandalay und Naypyidaw, sind die Folgen bereits katastrophal. Die Wasserversorgung ist zusammengebrochen, was zu einem dramatischen Anstieg von Durchfallerkrankungen führt, und es besteht eine akute Gefahr für Seuchen wie Cholera. Vor dem Beben lebten bereits 15,2 Millionen Menschen in Myanmar in Hunger, was die Situation zusätzlich prekär macht.
Ein Bild der Zerstörung
Die Zerstörung ist massiv. Über 2.000 Todesopfer wurden von der Militärregierung offiziell gemeldet, während ZDF berichtet, dass die tatsächliche Zahl der Toten mehr als 10.000 erreichen könnte. Ein unbemerktes Detail ist der Zusammenbruch wichtiger Infrastruktur, einschließlich Flughäfen und Brücken, was die Hilfsmaßnahmen erheblich erschwert.
Die Menschen graben teilweise mit bloßen Händen nach Überlebenden und vermissten Angehörigen. Vor allem in der Region Sagaing ist der Geruch von verwesenden Leichnamen allgegenwärtig, und der Mangel an Leichensäcken verschärft die verzweifelte Lage. Henry Braun von der Welthungerhilfe bezeichnet die Situation als „Jahrhundertkatastrophe“. Hilfsorganisationen kämpfen darum, in die betroffenen Gebiete vorzudringen, da Straßenverhältnisse und weitere Infrastrukturschäden die Lieferung von Nahrungsmitteln, Wasser und medizinischer Versorgung behindern.
Politische Dimensionen der Krise
Die Bedingungen werden durch die brutale Herrschaft der Militärjunta, die seit dem Putsch 2021 an der Macht ist, weiter verschärft. Berichten zufolge führt die Militärregierung weiterhin Luftangriffe durch, während die Bevölkerung unter einem Mangel an Unterstützung leidet. Die Junta hat eine einwöchige Staatstrauer ausgerufen, und bis zum 6. April werden die Flaggen auf Halbmast gesetzt. Für Dienstag ist eine landesweite Schweigeminute geplant.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die höchste Notfallstufe ausgerufen und benötigt 8 Millionen Dollar (7,4 Millionen Euro) für humanitäre Hilfe. Angesichts der steigenden Zahlen an Verletzten und dem erhöhten Infektionsrisiko ist die Nachfrage nach sofortiger Unterstützung dringend. In vielen Gebieten ist die Strom- und Wasserversorgung unterbrochen, was die Situation noch kritischer macht und das Risiko von Krankheitsausbrüchen erhöht.
Die Hoffnung auf eine Waffenruhe zwischen verschiedenen Widerstandsgruppen und der Militärregierung könnte möglicherweise den Zugang zu den Notleidenden erleichtern. Die internationale Gemeinschaft muss sich zügig engagieren, um den betroffenen Menschen in Myanmar zu helfen und ihre Grundbedürfnisse zu decken.