Ukrainischer Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht die Vereinigten Staaten nach wie vor als einen wichtigen Partner in dem fortdauernden Konflikt mit Russland. In einem aktuellen Interview in Paris äußerte er sich zu den Friedensbemühungen im Ukraine-Krieg und betonte die entscheidende Rolle der USA für die Position der Ukraine. Laut Selenskyj ist das Vertrauen in die US-amerikanische Unterstützung unverzichtbar für die Verteidigung und den Schutz der Zivilbevölkerung in der Ukraine.
Die Stärke der USA, so Selenskyj, ist entscheidend für die ukrainische Strategie gegen die russische Aggression. Jedoch übte er auch scharfe Kritik an der US-Politik, insbesondere an den Vermittlungsbemühungen. Er ist der Meinung, dass die USA von russischer Propaganda beeinflusst seien und wiederholt russische Narrative übernehmen. Diese Entwicklung könnte den Druck auf Russland verringern, was zu einer Verschlechterung der Situation führen könnte.
Friedensprozess und Waffenruhe
Selenskyj warnte, dass Kremlchef Wladimir Putin Angst vor einem Zusammenschluss der USA mit Europa habe. Gleichzeitig warf er Moskau vor, kein Interesse an einer echten Waffenruhe zu haben. „Russland will Kontrolle durch Krieg zurückgewinnen“, sagte Selenskyj. Er fordert zudem eine verstärkte Zusammenarbeit mit europäischen Staaten in den Friedensverhandlungen, da bislang lediglich mit den USA gesprochen wurde.
In Bezug auf die US-Sanktionen gegen Russland äußerte Selenskyj die Hoffnung, dass US-Präsident Donald Trump diese verschärfen wird. Er bedankt sich ausdrücklich für die Unterstützung der USA, merkt jedoch an, dass eine Verschärfung der Sanktionen notwendig ist, um den Druck auf Russland aufrechtzuerhalten.
Selenskyj erachtet es als wichtig, die Sorgen der osteuropäischen Staaten bezüglich eines russischen Angriffs ernst zu nehmen. Er betont: „Die Ukraine verteidigt sich selbst und Europa“. Der ukrainische Präsident sieht die Stärkung der US-amerikanischen Position als essentielle Voraussetzung für den Erfolg der Friedensverhandlungen.
Abschließend machte Selenskyj deutlich, dass alles, was der Waffenruhe näherbringt, auch den Frieden näherbringt. Die wiederholte Kritik an US-Vertretern, wie dem US-Sondergesandten Steve Witkoff, die russische Propaganda wiederholen, zeigt, dass der ukrainische Präsident um eine klare Differenzierung von Narrativen bemüht ist.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass das Verhältnis zwischen der Ukraine und den USA in dieser kritischen Phase von entscheidender Bedeutung für die zukünftige Stabilität der Region bleibt. Selenskyj setzt auf eine stärkere US-amerikanische und europäische Zusammenarbeit im Kontext der Friedensgespräche und der Verteidigungsmaßnahmen gegen Russland.