Am 25. Januar 2025 wird Pete Hegseth als Verteidigungsminister unter Präsident Donald Trump offiziell ernannt. Das gab der Präsident im Rahmen einer anstehenden Abstimmung im US-Senat bekannt. Vizepräsident J.D. Vance spielte eine entscheidende Rolle dabei, ein Patt im Senat aufzulösen, um die notwendige Mehrheit für Hegseths Nominierung zu sichern.
Hegseth, der 44 Jahre alt ist und zuvor als Moderator bei Fox News bekannt wurde, sieht sich jedoch inmitten seiner Ernennung ernsthaften Vorwürfen konfrontiert. Drei Republikaner, Lisa Murkowski, Susan Collins und Mitch McConnell, votierten gegen ihn. Hegseth hat zwar keine nennenswerte politische Erfahrung vorzuweisen, abgesehen von einer gescheiterten Senatskandidatur in Minnesota, doch er führte intensive Gespräche mit anderen Senatoren, um Vorbehalte gegen seine Person auszuräumen. Während der Abstimmung veröffentlichte er einen Brief auf der Plattform X, in dem er die gegen ihn erhobenen Anschuldigungen zurückwies.
Kontroversen und Vorwürfe
Die Vorwürfe, die Hegseth belasten, sind vielfältig. Es kursieren Anschuldigungen über mutmaßliche rassistische und sexistische Äußerungen, Alkoholmissbrauch sowie sexuelle Übergriffe. Elizabeth Warren, eine prominente Senatorin, berichtete, dass Hegseth einer anonymen Frau 50.000 Dollar im Rahmen einer Vergleichsvereinbarung gezahlt haben soll. Trotz der kritischen Stimmen plant Hegseth eine „America First“-Politik und stellt sich als Erneuerer dar, der das sogenannte „Kämpfer-Ethos“ verkörpert.
Besondere Aufmerksamkeit zog eine Aussage von Hegseth auf sich, in der er erklärte, dass Frauen nicht in Kampfeinsätzen zu gebrauchen seien. Diese Äußerung sorgte für Irritationen und verstärkte die Diskussion über seine Eignung für die Rolle als Verteidigungsminister.
Politische Karriere und militärischer Hintergrund
Pete Hegseth, geboren am 6. Juni 1980 in Minneapolis, Minnesota, hat einen beeindruckenden militärischen Lebenslauf. Er diente in Kuba, Irak und Afghanistan, bevor er 2014 als Major aus dem aktiven Dienst ausschied. Hegseth begann seine Karriere bei Bear Stearns und wurde später bekannt als politischer Kommentator bei Fox News. Seine Zeit bei der Veteranen-Organisation Vets for Freedom und seine Tätigkeit als Geschäftsführer von Concerned Veterans for America zeugen von seiner engen Verbindung zur Veteranengemeinschaft.
Hegseth hat zudem eine klare Vorstellung von der Rolle des US-Militärs. Er betont, dass das Militär mit 3,5 Millionen Mitarbeitern und einem Budget von etwa 800 Milliarden Dollar effizient agieren muss. Trump gab ihm bereits am ersten Tag seiner Amtszeit die Befugnis, Soldaten zur Sicherung der Südgrenze zu entsenden.
Trotz seiner Erfolge und militärischen Verdienste wird Hegseths Nominierung skeptisch betrachtet. Seine kritische Haltung zu Diversitäts-, Gleichheits- und Inklusionsprogrammen (DEI) im Militär und seine extremen politischen Ansichten, die oft mit einer Form des Christlichen Nationalismus assoziiert werden, tragen zur Unsicherheit über seine Eignung als Verteidigungsminister bei.
Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich Hegseth in seiner neuen Rolle bewähren kann und ob er die benötigte Unterstützung sowohl im Senat als auch in der breiten Öffentlichkeit gewinnen kann.