Am 22. Februar 2025 fand die Conservative Political Action Conference (CPAC) nahe Washington, D.C. statt. Die Veranstaltung zog eine Vielzahl von Vertretern der amerikanischen Rechten an, die sich durch radikale Überzeugungen und eine klare Abneigung gegen die Europäische Union auszeichneten. In den Fokus der Diskussionen rückte die Unterstützung für Donald Trumps Isolationismus, während der Ukraine-Konflikt häufig erwähnt, jedoch nicht als Hauptthema behandelt wurde. Dies berichtet Radio Euskirchen.
Besonders auffällig war der Applaus für Trumps negative Äußerungen über den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Richard Grenell, ein enger Vertrauter Trumps, betonte während seiner Rede die Notwendigkeit, amerikanische Geschäftsinteressen in der Ukraine zu priorisieren, anstatt sich auf militärische Unterstützung zu konzentrieren. Trumps Haltung, die ukrainische Führung zu verunglimpfen und US-Hilfen mit der Rohstoffausbeutung in der Ukraine zu verknüpfen, kam bei den Zuhörern gut an. Das Motto „America first“ wurde hierbei deutlich unterstrichen, was auch von Vize J.D. Vance unterstützt wurde, der die Probleme der deutschen Verteidigung anprangerte, die seiner Ansicht nach von den USA subventioniert wird.
Internationale Teilnehmer und deren Standpunkte
Die CPAC zog nicht nur amerikanische Teilnehmer an; auch europäische Rechtspopulisten reisten an, um sich mit den amerikanischen Rechten zu vernetzen. Zahlreiche prominente Namen wie Nigel Farage, Liz Truss, Robert Fico und Giorgia Meloni waren unter den Gästen. Von besonderem Interesse war die Absage von Jordan Bardella, dem Präsidenten des Rassemblement National, der sich aufgrund einer als unangemessen empfundenen Geste von Steve Bannon von seiner Rede distanzierte.
Gabriel Durand von der Patriots for Europe Foundation stellte fest, dass trotz der Unterstützung für die Ukraine unterschiedliche Interessen zwischen Europa und den USA bestehen. Er interpretierte die Wahl Trumps als Weckruf für Europa, die eigene Identität und Souveränität zu verteidigen. Diese Ansichten wurden auch von Keaton Butowsky geteilt, der Migration als zentrales Thema ansprach und die unkontrollierte Einwanderung kritisierte. Butowsky äußerte außerdem das Gefühl, dass die USA im Vergleich zu Deutschland ungerecht behandelt werden, was die NATO-Ausgaben betrifft, und forderte eine faire Beteiligung aller NATO-Partner.
Provokationen und Kontroversen
Die Atmosphäre der CPAC war nicht ohne Spannungen. Steve Bannon forderte die Zuhörer auf, sich für eine dritte Amtszeit Trumps zu mobilisieren und rief sie zum „Kampf“ auf. Diese provokanten Äußerungen wurden von Zuschauern mit Gemischtheit aufgenommen. Santiago Abascal von der spanischen Stimme Vox sprach über Oligarchien und Massenmigration, blies jedoch nicht ins selbe Horn wie Bannon. Abascal präsentierte sich strukturiert und weniger radikal.
Die „Patrioten für Europa“ waren ebenfalls aktiv und verteilten Souvenirs sowie schwarze Hütchen mit der Aufschrift „Make Europe Great Again“. Raphaël Audouard, Geschäftsführer der hinter der Bewegung stehenden Stiftung, drückte den Wunsch aus, nicht als radikale Bewegung wahrgenommen zu werden, was die Komplexität der Versammlung nur verstärkte.
Insgesamt zeigt die CPAC, dass die amerikanische Rechte und europäische Populisten in ihren Ansichten stark verknüpft sind und gemeinsame Ziele verfolgen, während gleichzeitig Differenzen und Kontroversen im Raum stehen. Der unmissverständliche Fokus auf Trumps Rolle und seine Politik wird weiterhin Debatten sowohl in den USA als auch in Europa anheizen. Dies geht konform mit den jüngsten politischen Strömungen, die nationalistische und isolationistische Tendenzen hervorbringen.
Wie Süddeutsche.de berichtet, waren die Spannungen erkenntlich, während die verschiedenen Akteure ihre Vorstellungen und Ideologien versuchten, in den Vordergrund zu rücken. Insgesamt lässt sich festhalten, dass die CPAC nicht nur ein Ort des Zusammenkommens war, sondern auch einen Schmelztiegel divergierenderpolitischer Strömungen bietet.