In Nordrhein-Westfalen haben umfangreiche Durchsuchungen wegen des Verdachts schwerwiegender Umweltstraftaten begonnen. Laut Radio Euskirchen sind etwa 300 Kräfte von Polizei und Staatsanwaltschaft im Einsatz, um gegen mehr als 30 Beschuldigte vorzugehen. Diese stehen im Verdacht, als Teil eines organisierten kriminellen Netzwerks tonnenweise belastete Böden und Abfälle illegal entsorgt zu haben.
Die Durchsuchungen erfolgen an mehr als 50 Adressen im gesamten Land, darunter auch in Euskirchen. Die Kreispolizei Euskirchen ist in diesen Einsatz involviert. Die Ermittlungen sind nicht neu; sie stehen im Zusammenhang mit anderen Einsätzen, die bereits im Januar 2025 und September 2024 stattfanden. Ein zentraler Verdächtiger ist ein Unternehmer aus dem Baustoffsektor, der über Subunternehmer und mithilfe gefälschter Dokumente mit Schadstoffen belastete Böden illegal im Tagebau Garzweiler entladen haben soll.
Zusammenarbeit der Behörden
Über 150 Einsatzkräfte des Landeskriminalamtes Nordrhein-Westfalen (LKA NRW) sowie der Staatsanwaltschaft Dortmund und weiteren Behörden vollstrecken die Durchsuchungsbeschlüsse. Diese Aktionen richten sich gegen einen 56-jährigen Unternehmer, seinen 24-jährigen Sohn und vier weitere Verdächtige. Diese Beschuldigten sind unter anderem verdächtig, tausende von Lieferdokumenten von Entsorgungsbetrieben gefälscht zu haben, um Schadstoffe illegal zu entsorgen, wie lka.polizei.nrw berichtet.
Den Kunden wurde mit gefälschten Belegen die ordnungsgemäße Entsorgung vorgespiegelt, wofür hohe Rechnungen verlangt wurden. Der Leiter des Netzwerks und sein Sohn organisierten Transporte von Großbaustellen durch mehrere Subunternehmer. Die Zentralstelle für die Verfolgung der Umweltkriminalität in NRW (ZeUK NRW) ermittelt gegen die Beschuldigten wegen einer Reihe von Delikten, darunter Bodenverunreinigung und Urkundenfälschung.
Bilanzen der Umweltkriminalitätsverfolgung
Die Ermittlungen sind Teil einer größeren Initiative in Nordrhein-Westfalen, die von der ZeUK NRW unterstützt wird. Diese spezielle Staatsanwaltschaft verfolgt Umweltdelikte, die erhebliche Gefährdungen oder Schädigungen von Menschen, Pflanzen und Tieren verursachen. Minister der Justiz Dr. Benjamin Limbach und Oberstaatsanwältin Britta Affeldt machten in einer Bilanz deutlich, dass in ihrem ersten Jahr insgesamt 99 Ermittlungsverfahren erfasst wurden, wobei über zwei Millionen Euro an Vermögensarresten erwirkt wurden, wie rheinischer-spiegel.de ausführlich darstellt.
Die ZeUK NRW, die einzige ihrer Art in Deutschland mit landesweiter Zuständigkeit, konzentriert sich auf verschiedene Schwerpunkte, einschließlich illegaler Abfallentsorgung und Gewässerverschmutzung. Mit Unterstützung anderer Behörden in Nordrhein-Westfalen fungiert die ZeUK NRW auch als zentrale Anlaufstelle für Fragen des Umweltstrafrechts.
Die laufenden Ermittlungen sollen weitere Tatbeteiligte identifizieren und damit die Verbrechensbekämpfung im Bereich der Umweltkriminalität verstärken. Die Fälle, die gegenwärtig untersucht werden, verdeutlichen die Komplexität und die Reichweite von Umweltvergehen in der Region.