Das US-Verteidigungsministerium plant, Transmenschen weitgehend vom Militärdienst auszuschließen, was eine bemerkenswerte Wendung in der militärischen Politik darstellt. Radio Euskirchen berichtet, dass diese Entscheidung auf eine Weisung zurückgeht, die unter der Amtszeit von Präsident Donald Trump erstellt wurde. Diese weist darauf hin, dass der Dienst von Transmenschen nicht im besten Interesse der Streitkräfte sei. Die Weisung wurde im Zuge einer Klage von LGBTQ-Gruppen gegen die US-Regierung veröffentlicht und diktiert, dass alle Personen mit einer Diagnose oder Vorgeschichte von „Geschlechtsdysphorie“ innerhalb von 30 Tagen identifiziert werden sollen.
Die neuen Richtlinien verbieten dann den Dienst dieser Personen und verlangen eine ehrenvolle Entlassung, es sei denn, ihre Fachkraft ist von den strengen Kriterien befreit. Nur Personen, die unverzüglich in der Kriegsführung eingesetzt sind oder die seit mindestens drei Jahren im ursprünglich zugewiesenen Geschlecht leben, dürfen unter bestimmten Umständen im Militär bleiben. Diese Maßnahmen widersprechen der vorherigen Richtlinie, die Diskriminierung aufgrund von Geschlechteridentität verbot.
Aufnahmeverbot für Transgender-Personen
Zusätzlich will das Pentagon keine neuen Rekruten mehr zulassen, die sich als Transgender identifizieren, sowie keine Unterstützung für Geschlechtsübergangsverfahren bieten. Ein Schreiben von Verteidigungsminister Pete Hegseth, das vor Gericht eingereicht wurde, legt fest, dass ab sofort alle neuen Rekrutierungen für Personen mit „Geschlechtsdysphorie“ ausgesetzt sind. Auch alle anstehenden medizinischen Verfahren werden pausiert, wie NBC News mitteilt.
Hegseth betont, dass alle Personen, die bereits im Militär sind, mit Würde und Respekt behandelt werden müssen. Die Vorschriften des Pentagons erkennen jedoch nur zwei Geschlechter an, und alle Anredeformen sind entsprechend dem bei der Geburt zugeschriebenen Geschlecht zu verwenden. Kritiker der neuen Politik befürchten, dass erfahrene Soldatinnen und Soldaten, die Transgender sind, aus dem Dienst gedrängt werden. Menschenrechtsgruppen äußern den Verdacht, dass diese Maßnahmen ideologisch motiviert und nicht aus militärischer Notwendigkeit gefasst wurden.
Kontext der Entscheidung
Seit 2016 erlaubte die Regierung von Barack Obama, dass Transgender-Personen offen im US-Militär dienen. Es ist unklar, wie viele Transmenschen genau im aktiven Dienst sind, aber Schätzungen rangieren zwischen wenigen Tausend und bis zu 15.000. Eine Umfrage von Gallup zeigt, dass 58% der Amerikaner die Erlaubnis für Transpersonen im Militär unterstützen, was einen Rückgang gegenüber 71% im Jahr 2019 darstellt.
Diese neue Richtlinie wird als unvereinbar mit den medizinischen, chirurgischen und psychischen Anforderungen beschrieben, die für Personen mit Geschlechtsdysphorie gelten. Donald Trump hat mehrere transfeindliche Dekrete erlassen, darunter auch Regelungen, die klarstellen, dass es nur zwei Geschlechter gibt. Die jüngsten Entwicklungen im Militär werfen ernsthafte ethische und medizinische Fragen auf, die sowohl innerhalb des Dienstes als auch in der breiten Öffentlichkeit diskutiert werden.