Im Jahr 2023 verzeichneten die Verbraucherzentralen in Deutschland einen markanten Anstieg an Beschwerden. Insgesamt gingen mehr als 295.000 Meldungen ein, was einen Anstieg von 17.000 im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Besonders alarmierend ist der Umstand, dass jede achte Beschwerde auf aufgedrängte Verträge verweist, was einer Zunahme von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dies zeigt, dass viele Verbraucher oft unabsichtlich Verträge abschließen, insbesondere bei scheinbar harmlosen Probeabonnements.
Von den mehr als 37.000 gemeldeten Fällen, die auf Verträge hinweisen, die die Verbraucher wahrscheinlich nicht abgeschlossen hätten, sind 26 Prozent unmittelbar mit telefonisch untergeschobenen Verträgen verbunden. Michaela Schröder, Geschäftsleiterin der Verbraucherzentralen, plädiert dafür, dass solche Verträge erst durch eine schriftliche Bestätigung gültig werden sollten. Ein bemerkenswerter Punkt, den Verbraucherschützer seit Jahren anprangern und für klare gesetzliche Regelungen eintreten.
Fakeshops und Zahlungsfallen
Zusätzlich zu den Problemen mit aufgedrängten Verträgen gab es einen alarmierenden Anstieg von Beschwerden über gefälschte Verkaufsplattformen, die sogenannten Fakeshops. Im Jahr 2023 wurden über 10.000 Beschwerden in diesem Bereich registriert, was einem Anstieg von 47 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Fakeshops nehmen Bestellungen entgegen, liefern jedoch die bezahlten Produkte nicht.
Die Verbraucherzentrale Bayern berichtet, dass die Betreiber dieser Fakeshops zunehmend raffinierte Methoden anwenden, indem sie Webadressen nutzen, die Regionalität vortäuschen, wie etwa „-berlin.de“ oder „-münchen.de“. Verbraucher sind angehalten, Impressum und Rücksendeadresse von Online-Shops zu überprüfen, um den Sitz des Händlers zu verifizieren. Dies kann helfen, hohe Versandkosten bei Rücksendungen zu vermeiden.
Ein weiterer häufig genannter Grund für Beschwerden sind versteckte Kündigungsbuttons auf Unternehmenswebsites. Diese Buttons sollen Kündigungen erleichtern, werden jedoch oft nicht rechtzeitig oder in unauffälliger Weise platziert. Auch hier hat die Verbraucherzentrale Bayern bereits mehrere Unternehmen abgemahnt.
Probleme mit der Paketzustellung
Ein weiteres signifikantes Beschwerdespektrum bezieht sich auf Probleme mit Paketen und Briefen. Verbraucher berichten von nicht geklingelten Zustellungen, nicht zugestellten Paketen sowie von verspäteten Briefen. Um den Betroffenen zu helfen, hat die Verbraucherzentrale Bayern ein Post-Ärger-Tool eingerichtet. Dieses Tool unterstützt die Verbraucher mit hilfreichen Informationen und Musterbriefen.
Die Daten stammen von allen 16 Verbraucherzentralen, die rund 200 Beratungsstellen in Deutschland betreiben. Es ist klar, dass die Verbraucher mehr denn je aufgeklärt werden müssen, um nicht in die Fallen moderner Betrügereien zu tappen, sei es durch Fakeshops oder durch aufgedrängte Verträge. Die Verbraucherzentralen setzen sich weiterhin für mehr Transparenz und Schutz der Verbraucherrechte ein.
Mit den richtigen Informationen und Tools können Verbraucher sich besser vor den verschiedenen Betrugsmaschen schützen. Weitere Details und Hilfestellungen finden Sie auf der Website der Verbraucherzentrale Bayern sowie bei Verbraucherzentrale.de.