Eine umfassende Studie in Gelsenkirchen beleuchtet die alarmierende Einsamkeitsrate unter seinen Bürgern. Fast 2.400 Teilnehmer wurden befragt, wobei die Ergebnisse auf eine besorgniserregende Verbreitung von Einsamkeit hinweisen. Die Studie zeigt, dass Einsamkeit im städtischen Raum als gesundheitsschädlich wahrgenommen wird und vergleichbare Risiken für die Gesundheit aufweist wie der Konsum von 15 Zigaretten pro Tag, wie derwesten.de berichtet.
Besonders betroffen sind die jüngeren Gelsenkirchener unter 30 Jahren, von denen fast die Hälfte angibt, sich moderat bis stark einsam zu fühlen. Im Gegensatz dazu sind bei den 50- bis 80-Jährigen nur maximal ein Viertel betroffen. Dies wirft Fragen zur sozialen Integration und den Auswirkungen auf unterschiedliche Altersgruppen auf. Ein weiterer besorgniserregender Aspekt ist die Verteilung der Einsamkeit nach sozialen Kriterien. Bei Menschen mit geringem Einkommen gaben fast 50 % an, sich einsam zu fühlen, während nur 14 % der Wohlhabenden dies bestätigen.
Wachsendes Problem nach der Pandemie
Einsamkeit stellt seit der Corona-Pandemie eine zunehmend drängende gesellschaftliche Herausforderung dar. Besonders betroffen sind nicht nur junge Menschen, sondern auch Senioren und andere vulnerabel Gruppen. Diese Entwicklung gefährdet den sozialen Zusammenhalt in der Gemeinschaft. Laut gelsenkirchen.de leiden sozial benachteiligte Gruppen, zu denen auch Menschen mit Migrationshintergrund gehören, häufig unter Einsamkeit.
Die Stadt Gelsenkirchen gilt als Vorreiter bei der Bekämpfung dieser Problematik. Sie hat im Jahr 2024 eine weitere Befragung zum Thema „Teilhabe, sozialer Zusammenhalt und Einsamkeit“ initiiert. Dabei nahmen 2.500 Bürgerinnen und Bürger an der Umfrage teil. Die Erkenntnisse sollen helfen, die soziale Arbeit besser an den Bedürfnissen der Menschen auszurichten. Dabei wird besonders auf niedrigschwellige Angebote und Initiativen gesetzt, die die soziale Teilhabe fördern.
Angebote und Hilfen in Gelsenkirchen
Um der Einsamkeitsproblematik entgegenzuwirken, bietet Gelsenkirchen eine Vielzahl von Hilfsangeboten an. Dazu zählen:
- Telefonseelsorge: 116 123, 0800 111 0111, 0800 111 0222
- Nummer gegen Kummer für Kinder und Jugendliche: 116 111
- Nummer gegen Kummer für Eltern: 0800 111 0 550
- Muslimisches SeelsorgeTelefon: 030 443 50 98 21
- Studentische TelefonSeelsorge: 040 411 70 411
Die Stadt hat sich bewusst dafür entschieden, verschiedene Zugänge zu diesen Angeboten zu schaffen, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Das Engagement zeigt, dass der Weg aus der Einsamkeit vor allem über mehr soziale Teilhabe und Gemeinschaftsförderung führt. Dabei wird klar, dass ein starker sozialer Zusammenhalt entscheidend ist, um dauerhaften Ausschluss aus der Gemeinschaft zu verhindern, so bundestag.de.