Gelsenkirchen hat ab sofort den Uber-Dienst eingeführt. Die Stadt, die oft mit einem schlechten Ruf im Ruhrgebiet zu kämpfen hat, wird nun eine zusätzliche Reisemöglichkeit für seine Bürgerinnen und Bürger bieten. Neben den klassischen Taxi-Diensten und dem öffentlichen Nahverkehr können Fahrgäste auf das Angebot von Uber zurückgreifen. Vor der Einführung von Uber war der Dienst in Gelsenkirchen nicht verfügbar, allerdings wird bereits seit November 2022 mit Uber Eats ein Lieferservice angeboten. Christoph Weigler, Deutschland-Chef von Uber, verwies auf die hohe Nachfrage und berichtete von über 250.000 Bestellversuchen in den letzten zwölf Monaten.
Uber bietet in Gelsenkirchen gleich mehrere Optionen an, darunter „UberX“, welches Fahrten mit lokalen Mietwagenunternehmen ermöglicht, und „Uber Taxi“, das für klassische Taxi-Dienste zum örtlichen Tarif steht. Eine besondere Anlaufstelle ist „Uber Comfort“, das größere und besser ausgestattete Fahrzeuge bereitstellt. Gelsenkirchen reiht sich als eine der mehr als 40 Städte in Deutschland ein, in denen Uber verfügbar ist. Diese Erweiterung kommt in einer Zeit, in der die Stadt mit einer hohen Arbeitslosigkeit zu kämpfen hat.
Steigende Arbeitslosigkeit in Gelsenkirchen
Laut aktuellen Zahlen ist die Arbeitslosigkeit in Gelsenkirchen im Januar 2025 auf 21.464 Personen gestiegen, was einem Anstieg um 6,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat entspricht. Die Arbeitslosenquote beträgt nun 15,8 Prozent und ist damit um 1,0 Prozentpunkte höher als im Dezember. Im Vergleich zum Vorjahr gab es sogar einen Zuwachs von 6,9 Prozent, wobei 1.384 Personen mehr arbeitslos registriert sind als im Vorjahr. Besonders besorgniserregend ist die steigende Zahl junger Arbeitsloser unter 25 Jahren, die auf 2.016 angestiegen ist.
Die Zahlen der Arbeitsagentur zeigen zudem, dass 81 Prozent aller Arbeitslosen durch das Jobcenter betreut werden. Die tatsächliche Unterbeschäftigung liegt bei 26.578 Personen, was einem Anstieg von 1.086 Personen im Vergleich zum Vormonat entspricht. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt 18,9 Prozent. Auch die Zahl der gemeldeten freien Stellen ist rückläufig mit nur 204 neuen Angeboten im Januar, 67 weniger als im Vormonat. Die höchste Nachfrage besteht in den Bereichen „Verkehrs- und Logistikberufen“, gefolgt von „Handelsberufen“ und „Gesundheitsberufen“.
Kontext und Ausblick
Gelsenkirchen steht vor der Herausforderung, die hohe Arbeitslosigkeit zu bekämpfen und gleichzeitig neue Angebote zu schaffen. Die Einführung des Uber-Dienstes könnte einen positiven Impuls für die lokale Wirtschaft geben und mehr Menschen in die Lage versetzen, den Arbeitsmarkt zu erreichen. Auf lange Sicht ist jedoch entscheidend, dass nachhaltige Lösungen entwickelt werden, um die Arbeitsmarktlage zu verbessern und neue Perspektiven für die Bürger zu schaffen. In diesem Zusammenhang könnte auch der vermehrte Einsatz von Mobilitätslösungen wie Uber zur Steigerung der Lebensqualität beitragen.
Um tiefere Einblicke in die Auswirkungen von Uber in Deutschland zu erhalten, verweist der Bundesverband Taxi auf eine spezielle Studie, die sich mit der Thematik befasst.