Die Möbelbranche in Deutschland steht vor einem erheblichen Umbruch: Der Möbelriese XXXLutz hat die Porta-Gruppe übernommen, die rund 140 Standorte in Deutschland, Tschechien und der Slowakei umfasst. Diese Übernahme könnte weitreichende Auswirkungen auf den Markt haben, jedoch, wie nw.de berichtet, hat sie bislang keine direkte Auswirkung auf die geplanten Bauvorhaben in Gütersloh.
Bestätigungen von Unternehmenssprechern und der Stadt Gütersloh verdeutlichen, dass trotz der Akquisition die Bauprojekte auf dem Parkplatz wie geplant fortgeführt werden sollen. Diese sehen den Bau verschiedener Gebäude vor, darunter ein Fitnessstudio, Gastronomieflächen, Büros sowie ein Hotel. Unterdessen bleibt unklar, welche Unternehmen die neuen Räumlichkeiten beziehen werden.
Auswirkungen der Übernahme
Der Übernahmeprozess ist nicht ohne Herausforderungen. Die Porta-Gruppe, die im deutschen Möbelhandel auf dem sechsten Platz rangiert und einen Umsatz von 1,14 Milliarden Euro erzielt, wird nun Teil eines Unternehmens, das voraussichtlich einen Umsatz von 3,98 Milliarden Euro im Jahr 2023 erreichen wird. Zusammen überschreiten die kombinierten Umsätze von XXXLutz und Porta die 5 Milliarden Euro-Marke, was ihre Marktposition erheblich stärkt. Diese Schritte sind Teil einer breiteren Strategie zur Konsolidierung im Möbelhandel, einem Sektor, der in den letzten Jahren Veränderungen durch Onlinehandel und veränderte Konsumgewohnheiten erlebt hat, so moebelkultur.de.
Wie auch die Synergien zwischen XXXLutz und Porta, die durch die Übernahme entstehen, sieht Paul de Jong, Geschäftsführer der Porta-Holding, die Integration als positive Ergänzung. Er betont die Notwendigkeit starker Partnerschaften im zunehmend herausfordernden Wettbewerbsumfeld. Die Gründerfamilien Gärtner und Fahrenkamp scheiden im Zuge der Übernahme aus dem Unternehmen aus, was einen bedeutenden Wechsel in der Unternehmensstruktur darstellt.
Baustellen in Gütersloh
In Gütersloh steht der Baubeginn der neuen Projekte noch aus, da die nötige Baugenehmigung noch nicht erteilt wurde. Laut dem Baudezernenten Albrecht Pförtner könnte die Genehmigung jedoch bereits im Januar 2025 vorliegen, was die zeitnahe Umsetzung der Planungen ermöglicht. Das Unternehmen Porta versichert, dass es keine Änderungen am Zeitplan geben wird. Sobald die aktualisierten Bauvorlagen eingereicht wurden, kann die Baugenehmigung erteilt werden, hebt nw.de hervor.
Die Entwicklungen in der Möbelbranche spiegeln sich in einem stabilen Markt wider. Laut Statista ist das Marktvolumen im Jahr 2022 auf ein Rekordhoch von rund 35,3 Milliarden Euro gestiegen, und die Pro-Kopf-Ausgaben für Möbel nähern sich mittlerweile 450 Euro jährlich. Der stationäre Einzelhandel, in dem etwa drei Viertel des Marktvolumens generiert werden, sieht sich jedoch einem intensiven Wettbewerb gegenüber, insbesondere durch die stetig wachsenden E-Commerce-Anteile.
Insgesamt ist die Übernahme der Porta-Gruppe durch XXXLutz ein bedeutender Schritt im deutschen Möbelhandel, der nicht nur die Marktstrukturen verändert, sondern auch Auswirkungen auf zukünftige Bauprojekte haben könnte. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Integration der beiden Unternehmen auf den Markt und die Verbraucher auswirken wird.