Die White House Correspondents‘ Association (WHCA) hat sich entschieden, sich gegen die geplanten Maßnahmen der Trump-Regierung zur Kontrolle der Medien zu wehren. In einer E-Mail stellte der WHCA-Vorsitzende Eugene Daniels klar, dass die Vereinigung keine Versuche unterstützen wird, die unabhängige Berichterstattung zu untergraben. Diese Vorgehensweise, die darauf abzielt, die Kontrolle über den Korrespondenten-Pool zu übernehmen, wird als Gefahr für die Pressefreiheit gesehen. Radio Gütersloh berichtet, dass der Korrespondenten-Pool, der aus einer rotierenden Auswahl von Journalisten besteht, bisher von der WHCA verwaltet wurde. Diese Journalisten sind entscheidend, da sie Informationen an alle akkreditierten Mitglieder weitergeben.
Die neue Regelung, die von Trumps Sprecherin Karoline Leavitt angekündigt wurde, gibt dem Weißen Haus die Kontrolle über die Auswahl der Journalisten im Korrespondenten-Pool. Kritiker befürchten, dass dies dazu führen könnte, dass unliebsame Journalist*innen durch wohlgesonnene Medienvertreter ersetzt werden. Daniels stellte ebenfalls fest, dass die WHCA nicht mehr garantieren kann, dass bewährte Standards bei der Berichterstattung eingehalten werden, da die Kommunikationskette zwischen den Reporter*innen unterbrochen wird.
Einbindung der Trump-Regierung in Medienzugänge
In einer umfassenden Änderung wird die US-Regierung künftig selbst entscheiden, welche Medien Zugang zu Veranstaltungen und Reisen des Präsidenten haben. Pressesprecherin Leavitt erklärte, dass das Presseteam des Weißen Hauses diese Entscheidungen treffen werde. Diese Maßnahme wurde als Schritt zur „Demokratisierung“ des Medienzugangs bezeichnet, wobei betont wurde, dass traditionelle Medien weiterhin Zugang behalten sollen. Gleichzeitig sollen auch „verdienstvolle Medien“, die nicht im Pressepool waren, berücksichtigt werden. Laut taz.de ist dies ein klarer Kurswechsel, der die früher von der WHCA überwachte Zuteilung von Pressezugängen entscheidend verändert.
Die WHCA ist eine unabhängige Journalistenvereinigung, die seit Jahrzehnten die Journalisten für den Pressepools auswählt. Eugene Daniels kritisierte die neuen Regelungen scharf und bezeichnete sie als Untergrabung der Unabhängigkeit der Presse. Fox-News-Reporter Jacqui Heinrich äußerte ebenfalls, dass diese Maßnahme dem Weißen Haus mehr Macht verleiht.
Konflikt zwischen der Regierung und der Nachrichtenagentur AP
Ein weiterer Punkt, der zur angespannten Situation beiträgt, ist ein Rechtsstreit zwischen der US-Regierung und der Nachrichtenagentur Associated Press (AP). Diese weigerte sich, den Golf von Mexiko als „Golf von Amerika“ zu bezeichnen, was zu einem Zugangsentzug für AP-Reporter führte. Im Februar 2025 wurde AP dauerhaft aus Trumps Büro und der Präsidentenmaschine verbannt. Die Agentur klagt gegen diese Entscheidung, da sie einen Verstoß gegen den ersten Zusatz der US-Verfassung darstellt. Ein Richter wies einen Eilantrag von AP ab, ordnete jedoch für den 20. März eine Anhörung an, wie auf pro-medienmagazin.de berichtet wird.
Insgesamt zeigt sich, dass die Maßnahmen der Trump-Regierung in Bezug auf die Medien Zugriff und Berichterstattung klare Auswirkungen auf die Pressefreiheit haben könnten. Die WHCA wird weiterhin für eine unabhängige und faire Berichterstattung eintreten und die Herausforderungen, die sich aus dieser politischen Intervention ergeben, anprangern.