Am 31. Januar 2025 wurde ein 42-jähriger Mann in Hagen von der Bundespolizei festgenommen. Er steht im Verdacht, einen Mitarbeiter der Deutschen Bahn im Hauptbahnhof Hagen angegriffen zu haben. Laut Berichten von news.de hatte der Beschuldigte bereits gegen 14 Uhr die Scheibe des Infopoints mit seinen Fäusten eingeschlagen, bevor es zu dem körperlichen Angriff kam.
Die Situation eskalierte, als der Bahnmitarbeiter den Mann aufforderte, den Bahnhof zu verlassen. Der Tatverdächtige zeigte sich zögerlich, bevor er kurz vor dem Verlassen des Bahnhofs zuschlug und dabei die Brille des Mitarbeiters zerstörte. Es kam zu einer Rangelei, bei der beide Männer zu Boden fielen. Sicherheitskräfte der Deutschen Bahn intervenierten und hielten den Angreifer bis zum Eintreffen der Bundespolizei fest.
Festnahme und rechtliche Schritte
Die Identität des Mannes wurde durch ein polnisches Ausweisdokument festgestellt. Er war bereits am selben Tag wegen eines Körperverletzungsdelikts polizeilich in Erscheinung getreten. Bei seiner Festnahme leistete der 42-Jährige Widerstand gegen die Bundespolizisten. Er wurde vorläufig festgenommen und in den Polizeigewahrsam in Hagen gebracht. Ihm drohen nun rechtliche Konsequenzen wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte sowie geführter und einfacher Körperverletzung.
Diese Vorfälle sind nicht isoliert, sondern spiegeln einen trendmäßigen Anstieg der Gewaltkriminalität wider. So berichtete das Bundeskriminalamt von einem Anstieg der Gewaltkriminalität im Jahr 2023 um 8,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies führte zu insgesamt 214.099 registrierten Fällen, dem höchsten Stand seit 2007.
Gesamtüberblick zur Kriminalstatistik
Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) zeigt, dass die Gesamtzahl der Straftaten in Deutschland im Jahr 2023 auf über 5,94 Millionen gestiegen ist, was einem Anstieg von 5,5 Prozent im Vergleich zu 2022 entspricht. Die Aufklärungsquote der insgesamt erfassten Straftaten beträgt 58,4 Prozent. Dies bedeutet einen leichten Anstieg um 1,1 Prozentpunkte im Vergleich zu 2022.
Ein zentraler Grund für die gestiegenen Fallzahlen könnte die erhöhte Mobilität der Bevölkerung nach dem Wegfall der Covid-19-Beschränkungen sein. Zudem wirken sich wirtschaftliche und soziale Belastungen, insbesondere durch Inflation, negativ auf die Kriminalitätsrate aus. Der Bericht hebt auch hervor, dass 41 Prozent der Tatverdächtigen nicht-deutscher Herkunft sind, was Teil eines breiteren Trends ist: die Zunahme nichtdeutscher Tatverdächtiger stieg um 13,5 Prozent im Vergleich zu 2022.
Die Gewaltkriminalität wird zunehmend von jüngeren Tatverdächtigen geprägt. So stieg die Anzahl der tatverdächtigen Kinder unter 14 Jahren um 12,0 Prozent und die der Jugendlichen im Alter von 14 bis 18 Jahren um 9,5 Prozent. Die Herausforderungen sind groß, und die Bundesinnenministerin Nancy Faeser macht sich für die Notwendigkeit schnellerer Verfahren und spürbarer Strafen stark, um auf die alarmierenden Entwicklungen zu reagieren.