In Hagen kam es am 13. Februar 2025 zu einem Großeinsatz der Polizei, ausgelöst durch eine ernstzunehmende Gefährdungslage an der Liselotte-Funcke-Schule. Die Lage spitzte sich zu, als ein 17-jähriger Schüler verdächtigt wurde, eine Mitschülerin bedroht zu haben. Über die genauen Hintergründe der Bedrohung ist bisher wenig bekannt. Der Jugendliche stellte laut Informationen der Ermittler sowohl einen konkreten Übergriff auf seine Ex-Freundin in Aussicht als auch die Behauptung auf, bewaffnet zu sein. Dabei handelte es sich jedoch nicht um eine Schülerin der Liselotte-Funcke-Schule, was die Situation zusätzlich komplizierte.
Die Festnahme des Verdächtigen fand in der Frühe auf einem Schulhof an der Büddingstraße in Hagen statt. Nach intensiven Fahndungsmaßnahmen hatte die Polizei den Jugendlichen unbewaffnet festnehmen können. Vorher war ein Spezialeinsatzkommando (SEK) eingesetzt worden, um auch sein Elternhaus in Bochum zu durchsuchen, wo man jedoch keine Spur des Jugendlichen fand. Sein Vater konnte nicht mitteilen, wo sich der 17-Jährige aufhielt. Die Polizei aktivierte zahlreiche Einsatzkräfte und einen Hubschrauber zur Unterstützung bei den Fahndungen in der Innenstadt.
Die Bedrohung und Reaktionen der Polizei
Die Ausgangssituation war dramatisch, als der junge Mann eine 15-jährige Schülerin bedrohte und zuvor einem Mitschüler eine Pistole gezeigt haben soll. Es bleibt unklar, ob die Waffe echt war und ob der Jugendliche tatsächlich noch bewaffnet war, als er in die Schule kam. Laut einem Polizeisprecher bestand zu keinem Zeitpunkt eine direkte Gefahr für Unbeteiligte während des Vorfalls und der darauffolgenden Maßnahmen. Dennoch war das schnelle Eingreifen der Polizei unerlässlich, um die Sicherheit an der Schule und in der umliegenden Gegend zu gewährleisten.
Die verwickelten Schülerinnen und Schüler wurden in der Aula zusammengebracht, wo Polizei und Feuerwehr für ihre Sicherheit sorgten und Unterstützung anboten. Die bedrohte Schülerin befindet sich in Sicherheit und erhält Betreuung. Um der Situation gerecht zu werden, wurde zusätzlich eine Betreuungsstation für die betroffenen Schüler eingerichtet.
Immer wieder Gewalt an Schulen
Der Vorfall in Hagen ist Teil eines größeren Problems, das die Schulen in Deutschland betrifft. Laut einem Bericht von zeit.de ist die Zahl der Gewaltdelikte an Schulen in Nordrhein-Westfalen zwischen 2019 und 2022 um mehr als 50 % gestiegen. Im Jahr 2022 wurden 5.400 Gewaltdelikte an Schulen in NRW registriert, was zeigt, dass die Situation an Schulen besorgniserregend ist.
Lehrkräfte berichten von einem Anstieg der Gewaltbereitschaft und der Mitnahme von Waffen zur Schule. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von sozialen und familiären Defiziten bis hin zu den Medien, die Gewalt verherrlichen. Während Schulen versuchen, durch den Ausbau der Sozialarbeit gegenzusteuern, fehlen oft Ressourcen, um diese Maßnahmen effizient umzusetzen.
Die Ereignisse in Hagen verdeutlichen die Notwendigkeit eines umfassenden Konzepts zur Verbesserung der Sicherheit an Schulen und den Schutz der Schüler. Auch in Anbetracht der steigenden Zahlen gewalttätiger Vorfälle müssen Schulen und Behörden zusammenarbeiten, um präventive Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen.