Am 1. Januar 2025 zog die Polizei Köln eine gemischte Bilanz nach den Silvesterfeierlichkeiten. Ein großer Polizeieinsatz mit mehreren hundert Beamten wurde durchgeführt, um die Feiernden zu schützen. Es ereigneten sich zahlreiche Zwischenfälle, darunter gezielte Angriffe auf Einsatzkräfte. Das Böllerverbot am Altstadtufer war nicht kontrollierbar, und es wurden Raketen und Knallkörper in die Menschenmenge geschossen. Bis Neujahrsmorgen um 5.30 Uhr wurden folgende Maßnahmen ergriffen:
– 62 Platzverweise erteilt.
– 30 Personen in Gewahrsam genommen.
– 57 Einsätze wegen unsachgemäßen Gebrauchs von Feuerwerkskörpern.
– Drei Polizisten durch Böllerwürfe verletzt.
– Vier Messer sichergestellt.
– 61 Kraftfahrzeuge angehalten und überprüft; drei Ordnungswidrigkeitenanzeigen wegen Verkehrsverstößen.
– Vor Jahreswechsel versammelten sich mehrere tausend junge Menschen auf der Frankenwerft, die unkontrollierte Böllerwürfe auslösten.
– Ein Vorfall ereignete sich um 1 Uhr, als Polizisten die Feuerwehr bei einem Wohnhausbrand in Porz-Finkenberg unterstützten; dabei kam es zu gezielten Angriffen mit Feuerwerksraketen und Böllern. Ein Verdächtiger, circa 1,90 Meter groß, Anfang 20, mit schwarzem Bart und Beanie-Mütze, warf Böller gegen einen verletzten Polizisten.
Verletzte Einsatzkräfte und Ermittlungen
Um 0.30 Uhr wurde ein Polizist am Hohenzollernring durch einen Knallkörperwurf leicht verletzt. Ein weiterer Böllerwurf am Görlinger-Zentrum traf einen Beamten am Knie, der ins Krankenhaus gebracht werden musste. In allen Fällen wurden Strafermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung eingeleitet. Eine ausführliche Silvesterbilanz der Polizei ist für Montag, den 6. Januar, geplant.
In Nordrhein-Westfalen verlief der Jahreswechsel laut Polizei überwiegend friedlich. Zehntausende Menschen feierten ohne größere Zwischenfälle auf den Straßen. Jedoch kam es zu einem tödlichen Unglück in Geseke, wo ein 24-Jähriger nach der Explosion eines vermutlich nicht zugelassenen Feuerwerkskörpers starb. In Duisburg wurde ein Mann schwer verletzt, als ein Böller in seiner Hand explodierte, und in Bocholt erlitt eine Person schwerste Verletzungen durch Feuerwerkskörper. Besorgniserregend war ein Vorfall, bei dem Jugendliche eine Silvesterrakete auf einen schlafenden Obdachlosen am Bonner Hauptbahnhof feuerten; die Verdächtigen wurden identifiziert.
Die Feuerwehr rückte häufig wegen Bränden aus, die durch Feuerwerkskörper verursacht wurden. In Duisburg zerstörte ein verbotener Böller Teile eines Restaurants, und die Ermittlungen hierzu laufen. Angriffe mit Pyrotechnik auf Einsatzkräfte wurden in mehreren Kölner Stadtteilen gemeldet, bei denen drei Polizeibeamte verletzt wurden. Auch in Gelsenkirchen und Leverkusen wurden Feuerwehrleute mit Raketen und Böllern beworfen. Ein 24-Jähriger wurde in Hagen in Gewahrsam genommen, nachdem er einen Streifenwagen mit Böllern beworfen hatte. Die Böllerverbotszonen in Köln und Düsseldorf wurden nur teilweise respektiert, mit 148 registrierten Verstößen in Düsseldorf, wo die Polizei über 2.500 Feuerwerkskörper beschlagnahmte. Einige Städte, darunter Essen, Duisburg und Dortmund, verzichteten auf örtliche Böllerverbote, während mobile Videoüberwachung an Silvester-Hotspots in Essen und Duisburg eingerichtet wurde. Das Zünden von Pyrotechnik in der Nähe von Kirchen, Krankenhäusern sowie Pflege- und Kinderheimen ist bundesweit verboten.