Die Stadt Dortmund hat das seit 13 Jahren leerstehende ehemalige Versorgungsamt an der Rheinischen Straße gekauft. Der Kauf wurde am 07. Januar 2025 telefonisch von der Stadt Dortmund bestätigt. Die zukünftige Nutzung des Gebäudes ist noch unklar, der Stadtrat wird 2025 darüber entscheiden. In der Vergangenheit gab es mehrere gescheiterte Kaufprojekte. So zeigte die Sparkasse Dortmund 2024 Interesse am Kauf, zog sich jedoch aufgrund hoher Sanierungskosten zurück.
Ein ehemaliger Skandal hat im Gebäude für Aufsehen gesorgt: Anfang 2023 wurden sensible Gesundheitsakten gefunden, die dort seit dem Auszug des Amtes im Jahr 2011 unbemerkt lagerten. In einem verschlossenen Raum entdeckte man 9000 einseitig bedruckte Aktenblätter aus den 70er- und 80er-Jahren, die vom ehemaligen Versorgungsamt des Landes NRW stammten und einst als Datensicherung dienten. Die Behörde wurde 2008 kommunalisiert und war danach nur noch für Dortmund, Bochum und Hagen zuständig.
Aktuelle Herausforderungen und Maßnahmen
Das Gebäude, das 1922 eingeweiht wurde und den Zweiten Weltkrieg weitgehend unbeschadet überstand, ist als Baudenkmal in die Denkmalliste der Stadt Dortmund eingetragen. Seit 2011 steht es leer und hat mehrere Eigentümerwechsel hinter sich. Eine geplante Nutzung als Hotel im Jahr 2020 wurde nicht umgesetzt. Aktuell leidet das Gebäude unter verschiedenen Schäden, darunter Graffiti, Diebstahl von Einrichtung, Brandstiftung, Wasserschäden und Kabeldiebstähle.
Die Stadt hat bereits Kontakt zum aktuellen Eigentümer, der Novum Real Estate Development GmbH, aufgenommen. Peter Externbrink, der Leiter des Versorgungsamtes, kündigte an, unverzüglich zu handeln und den Zustand des Gebäudes zu beseitigen. In Zusammenarbeit mit dem NRW-Arbeitsministerium plant die Stadt Dortmund, die inzwischen aufgefundenen Akten schnellstmöglich aufzuarbeiten, um die Situation zu klären und den Umgang mit den sensiblen Dokumenten sicherzustellen.