Im Südwesten Baden-Württembergs, in der malerischen Region um Horb, wird bis 2026 der Bau einer neuen Hochbrücke vorangetrieben. Diese Brücke, die mit einer Höhe von 70 Metern über das Neckartal führen wird, zielt darauf ab, den Durchgangsverkehr rund um den Ort erheblich zu entlasten. Um den Bau der Hochbrücke zu ermöglichen, besteht die Notwendigkeit, im Ortsteil Rauschbart Straßen für Baufahrzeuge zu errichten, sowie sechs terrassenförmige Arbeitsplattformen, die jeweils eine Schichtstärke von 45 cm aufweisen.
Das Gelände an dieser Stelle ist bemerkenswert steil und stellt hohe Anforderungen an die Verdichtungsqualität des Untergrundes. Auf den eben genannten Terrassen sollen die Fundamente für die Brückenpfeiler geschaffen werden. Das ausführende Unternehmen, Gfrörer Bau, setzt hierbei zwei hochmoderne Hamm Walzenzüge vom Typ HC 200i ein. Diese verfügen über eine hohe Verdichtungsleistung; einer der Walzenzüge hat eine Glattbandage, während der andere mit einer Stampffußbandage ausgestattet ist. Diese Maschinen sind nicht nur leistungsfähig, sondern auch technologisch auf dem neuesten Stand.
Technologische Innovationen im Einsatz
Ein besonderer Vorteil der eingesetzten Walzenzüge ist die Möglichkeit, sie über Bluetooth® Low Energy mit der Smart Doc App zur Verdichtungskontrolle und -dokumentation zu verbinden. Diese App ermöglicht eine visuelle Aufbereitung wichtiger Parameter wie Überfahrten, Steifigkeitswerte und den Verdichtungsfortschritt. Der Bauleiter kann zudem sämtliche Aktivitäten der Maschinen über ein Tablet im Blick behalten und bei Bedarf eingreifen.
Die gesammelten Daten können als PDF exportiert und geteilt werden, was den Prozess erheblich vereinfacht. Durch Smart Doc Connect wird der Austausch von Prozessdaten zwischen mehreren Maschinen gefördert, während die Echtzeit-Cloudkommunikation eine ortsunabhängige Live-Verfolgung sämtlicher Daten ermöglicht. Dies führt nicht nur zu optimierten Arbeitsabläufen, sondern steigert auch die Verdichtungsqualität und schont die zur Verfügung stehenden Ressourcen.
Ersatzparkplatz und Verkehrsinfrastruktur
Für den Bau der Hochbrücke muss zudem der derzeitige Rauschbart-Parkplatz weichen. Das Regierungspräsidium Karlsruhe plant einen Ersatzparkplatz auf einer städtischen Fläche westlich vom Haugenstein. Dieser Ersatzparkplatz wird etwa 100 Meter nördlich des bestehenden Parkplatzes auf rund 1830 Quadratmetern entstehen und soll rund 90 Stellplätze bieten. Der Radweg, der von Bildechingen zum Rauschbart führt, bleibt während des Bauprojekts erhalten, jedoch wird die neue Hochbrücke keinen Rad- und Fußgängerweg aufweisen.
Um die Bevölkerung über den Fortschritt und die Rahmenbedingungen des Projekts zu informieren, wurden Fragen zur Hochbrücke Mitte Januar 2025 an das Regierungspräsidium gerichtet. Detaillierte Informationen zu diesem Infrastrukturvorhaben sind auch auf der Website des Regierungspräsidiums verfügbar.
Kontekstualisierung der Infrastrukturprojekte
Insgesamt stellt das Bauprojekt nicht nur für Horb, sondern auch im Kontext bundesweiter Infrastrukturprojekte eine bedeutende Maßnahme dar. Rund 4.000 Brücken in Deutschland sind sanierungsbedürftig, und die Bundesregierung hat Maßnahmen zur Beschleunigung der Infrastrukturprojekte beschlossen. Dazu gehören unter anderem einfachere Regeln zum Artenschutz und die Förderung der Digitalisierung in Planungs- und Genehmigungsverfahren. Ziel ist es, die Genehmigungsfristen für wichtige Verkehrsprojekte zu verkürzen und so die Infrastruktur in Deutschland zukunftsfähig zu gestalten.
Die Notwendigkeit, Verkehrsengpässe zu beseitigen und CO2-Emissionen zu reduzieren, erfordert umfangreiche Maßnahmen im gesamten Verkehrsbereich. Gleichzeitig wird die Verbesserung der wirtschaftlichen Entwicklung durch eine funktionierende Infrastruktur angestrebt, was Projekte wie die Hochbrücke Horb umso wichtiger macht. Für die Region, die von wirtschaftlichem Wachstum abhängt, ist die erfolgreiche Umsetzung dieses Bauvorhabens ein Schritt in die richtige Richtung.
Für weitere Details zum Bau der Hochbrücke in Horb können Interessierte die Seiten von Soll-Galabau, Rauschbart und der Bundesregierung konsultieren: Soll-Galabau, Rauschbart, Bundesregierung.