In Hamburg fanden heute die Bürgerschaftswahlen statt, die von der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) gewonnen wurden. Die SPD erreichte 33,5 % der Stimmen und bleibt somit die stärkste Kraft im Parlament, auch wenn sie im Vergleich zu 2020 einen Rückgang von 5,7 Prozentpunkten hinnehmen musste. Dieses Ergebnis wurde von vielen als ein wichtiger Test für die Bundespolitik angesehen, insbesondere nach der Bundestagswahl am 23. Februar. Die Wahlbeteiligung ist im Vergleich zur letzten Wahl gestiegen und liegt nun bei 67,7 %, die 2020 bei 63,0 % lag. Diese erhöhte Teilnahme wird als Zeichen für das gestiegene Interesse der Wähler an landespolitischen Angelegenheiten gedeutet. Lippe Welle berichtet, dass die Grüne Partei 18,5 % der Wählerstimmen erhielt, während die CDU sich mit 19,8 % zur zweitstärksten Kraft aufschwang, ein Zugewinn von 8,6 Prozentpunkten im Vergleich zu 2020.
Das vorläufige Ergebnis zeigt zudem, dass die Linke mit 11,2 % ebenfalls einen Zuwachs verzeichnen konnte, während die Alternative für Deutschland (AfD) sich auf 7,5 % verbesserte. Die Freie Demokratische Partei (FDP) scheiterte mit 2,3 % an der Fünf-Prozent-Hürde. Auch das Bündnis um Sahra Wagenknecht kam nicht ins Rathaus und erzielte lediglich 1,8 %. Die Europapartei Volt konnte mit 3,3 % ebenfalls nicht auf eine Beteiligung im Parlament hoffen. n-tv liefert weitere Details über die aktuelle politische Landschaft und die sich abzeichnenden Koalitionsmöglichkeiten.
Koalitionsgespräche und Wählermeinungen
Peter Tschentscher, der Spitzenkandidat der SPD, plant Gespräche mit den Grünen sowie der CDU. Interessanterweise lehnen 52 % der Wähler eine Rot-Schwarz-Koalition ab. Stattdessen bevorzugen 58 % eine Koalition zwischen SPD und Grünen, was die Möglichkeit eines weiterhin gefestigten Regierungsbündnisses unterstreicht. Laut den Ergebnissen der Wahl haben SPD und Grüne zusammen nun 70 der 121 Sitze im Landesparlament. Die endgültige Zusammensetzung der Bürgerschaft wird am 19. März bekannt gegeben.
Die Erhöhung der Wahlbeteiligung auf 67,7 % lässt auch darauf schließen, dass die Bürger die Landespolitik als relevanter betrachten als die Bundespolitik; 72 % der Wähler äußerten, dass die Themen direkt vor Ort für sie Vorrang haben.
Bundeskanzler Olaf Scholz gratulierte der SPD zu diesem Wahlsieg, was die Bedeutung der Hamburger Wahl im bundeseinheitlichen Kontext verdeutlicht. Zudem werden die Sondierungen zwischen der Union und der SPD auf Bundesebene fortgesetzt, was auf die Verknüpfung der landes- mit der Bundespolitik hinweist. Wahlen.info zeigt in ihren neuesten Umfragen, dass die Stimmung in der Bevölkerung auch bundesweit von den Ereignissen in Hamburg beeinflusst wird.