Die regionale Wirtschaft im Kreis Heinsberg und der Städteregion Aachen zeigt sich im dritten Jahr in Folge pessimistisch. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen beschreibt die aktuelle Lage als die schwierigste Phase seit vielen Jahren. Hauptgeschäftsführer Michael F. Bayer thematisierte die frostige Stimmung und führte dies auf die Ergebnisse der jüngsten IHK-Konjunkturumfrage zurück. An dieser Umfrage nahmen 333 Unternehmen teil, die zusammen mehr als 22.500 Beschäftigte repräsentieren. Besonders auffällig ist, dass die Geschäftslage und die Erwartungen der Mehrheit der Unternehmen erstmals seit 2009 ins Negative gefallen sind, so rp-online.de.
Die Konjunkturumfrage der IHK Aachen offenbarte, dass über ein Drittel der befragten Unternehmen keine positive Veränderung der wirtschaftlichen Lage für das Jahr 2024 erwartet. Dies steht im Einklang mit den niedrigen Erwartungshaltungen, die bereits zu Beginn des Jahres 2023 vorherrschten. Die Unternehmen sehen sich mit Herausforderungen wie Inflation, Arbeitskräftemangel und hohen Energiekosten konfrontiert. Wie eifelschau.de berichtet, haben 14 Prozent der Firmen Kurzarbeit angemeldet, während 10 Prozent kurzfristig damit rechnen.
Wirtschaftliche Herausforderungen
Aktuelle Daten zeigen, dass die Arbeitslosenquote in der Region Aachen bei 6,6 Prozent liegt, was unter dem Landesdurchschnitt von 7,2 Prozent, jedoch über dem Bundesdurchschnitt von 5,7 Prozent bleibt. Trotz der pessimistischeren Stimmung bewerten einige Unternehmen ihre Geschäftslage positiv: Ein Drittel meldet gute Geschäfte, während jeder fünfte Unternehmer unzufrieden ist.
Die Ertragslage hat sich zwar leicht verbessert, bleibt jedoch insgesamt negativ. Die Auslastung der Produktionskapazitäten beträgt 78 Prozent, deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von 80,9 Prozent. Im Dienstleistungssektor sind 41 Prozent der Unternehmer zufrieden, während 15 Prozent unzufrieden berichten. Im Baugewerbe ist die Stimmung mit 58 Prozent Zufriedenen die beste Rückmeldung seit Herbst 2019, wie die IHK Aachen feststellt.
Exportmärkte und Personalbedarf
Die Erwartungen der Unternehmen bezüglich des Exports zeigen ebenfalls eine Besorgnis: Jedes dritte Unternehmen rechnet mit weniger Nachfrage aus dem Ausland. Der Rückgang der Exportumsätze spiegelt sich in den gesunkenen Erträgen wider, da 39 Prozent der Betriebe rückläufige Erträge melden. Im Einzelhandel berichten 40 Prozent von guten Geschäften, während ein Viertel unzufrieden ist. Diese herausfordernde Situation zeigt sich auch in den Investitionsabsichten: 20 Prozent der Unternehmen planen, ihre Investitionen zu erhöhen, während 21 Prozent eine Senkung ihrer Ausgaben anstreben.
Ein alarmierendes Zeichen ist der Personalbedarf, da 52 Prozent der Unternehmen aktiv Schulabgänger und Auszubildende suchen. 45 Prozent suchen Fachkräfte oder Hochschulabsolventen. Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass die wirtschaftliche Unsicherheit der letzten Jahre in den Köpfen der Unternehmer fest verankert ist. Allen voran die IHK Aachen muss nun geeignete Maßnahmen und Perspektiven entwickeln, um die Wirtschaft in der Region zu stabilisieren und zu fördern, so dihk.de.