Elon Musk hat sich deutlich gegen den britischen Rechtspopulisten Nigel Farage ausgesprochen und erklärt, dass die Partei Reform UK einen neuen Chef benötige. Farage sei dafür nicht geeignet, so Musk. Diese Aussagen kommen im Zusammenhang mit einer hitzigen Debatte über ein historisches Missbrauchsskandal in Großbritannien, bei dem Musk die britische Regierung für ihre unzureichende Aufklärung kritisiert hat. Er nutzte diese Gelegenheit, um auch die Labour-Regierung unter Premierminister Keir Starmer in die Schusslinie zu nehmen.
Musk, der sich im US-Wahlkampf stark für Donald Trump eingesetzt hat, äußerte sich ebenfalls negativ über die Reaktion der britischen Regierung auf den Missbrauchsskandal. Er bemängelte, dass es eine „Verschleierung“ von Fällen von sexuellem Missbrauch an Kindern gegeben habe und kritisierte insbesondere Sir Keir Starmer sowie die zuständige Ministerin Jess Phillips für ihre Handhabung dieser Krise. Musk vermutet, dass Phillips eine Untersuchung über sexuelle Ausbeutung in Oldham abgelehnt habe, um Starmer nicht zu kompromittieren.
Kontroversen um Tommy Robinson
Die Aussagen von Musk heben sich auch von Farages Sichtweise zu Tommy Robinson ab, einem inhaftierten rechtsextremen Aktivisten, für den Musk eintritt. Robinson, dessen richtiger Name Stephen Yaxley-Lennon ist, sitzt 18 Monate wegen Missachtung eines Gerichtsverfahrens in Haft. Farage, der sich von Robinson distanziert hat, erklärte, dass dieser nicht geeignet für Reform UK sei und dass es für die Partei nicht förderlich sei, ihn zu unterstützen.
Farage reagierte überrascht auf Musks öffentliche Äußerungen und betonte, dass er eine andere Meinung zu Robinson habe. Er vermerkte, dass Musk zwar unterstützenswert sei, aber dass Robinson in Bezug auf Reform UK nicht die richtige Wahl darstelle. Farage schloss sich jedoch Musks Forderung nach einer erneuten nationalen Untersuchung des Missbrauchsskandals an.
Beobachtern zufolge könnten Musks Äußerungen und die Diskussion über Robinson auch das Potenzial für eine künftige Großspende an Reform UK widerspiegeln, da nach dem Treffen zwischen Musk und Farage im Dezember 2022 in Trumps Anwesen in Mar-a-Lago Spekulationen um eine finanzielle Unterstützung in Höhe von bis zu 100 Millionen US-Dollar aufkamen.