Am 27. März 2025 fand im Herforder Kreishaus der Fachtag „Förderung sozialer Kompetenzen in der Schule“ statt. Organisiert von der Schulberatungsstelle sowie den Jugendämtern der Städte Herford, Bünde und Löhne, richtet sich die Veranstaltung an Schulleitungen, Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte. Rund 120 Teilnehmende waren anwesend, um sich über die wichtigen Themen sozial-emotionales Lernen und die Förderung von sozialen Kompetenzen auszutauschen.
Dipl.-Psychologe Mirko Fridrici eröffnete die Veranstaltung mit einem eindringlichen Appell zur Bedeutung sozialer Kompetenzen. Er betonte, dass diese nicht nur essenziell für ein respektvolles Miteinander sind, sondern auch für das psychische Wohlbefinden der Schüler. Das sozial-emotionale Lernen wurde als Schlüssel zur Entwicklung dieser Kompetenzen hervorgehoben. In diesem Kontext referierte Dr. Herbert Scheithauer über die Voraussetzungen für erfolgreiches sozial-emotionales Lernen und dessen unmittelbaren Zusammenhang mit Bildungserfolg.
Impulse für den Schulalltag
Die Fachtagung bot den Teilnehmenden wertvolle Impulse für ihre tägliche Arbeit im Klassenzimmer. Experten informierten über verschiedene Methoden und Förderprogramme zur Vermittlung sozialer Kompetenzen. Dazu gehörte auch eine Interessenabfrage, die die Themen und darauf abgestimmten Programme basierte und aufzeigt, dass die Gestaltung eines sicheren und vertrauten Ortes für Kinder und Jugendliche von entscheidender Bedeutung ist.
Wichtige Aspekte, die im Fokus standen, sind die persönliche Identität der Schüler, der Ausdruck eigener Emotionen sowie das Verständnis für die Gefühle anderer. Dies alles soll zur Akzeptanz unterschiedlicher Lebensbiografien beitragen und dazu, Schulgewalt und Mobbing entgegenzuwirken.
Praktische Ansätze im Umgang mit Konflikten
Zusätzlich zur Diskussion über soziale Kompetenzen wurde auch der Umgang mit Konflikten in der Schule thematisiert. Dr. Fabian Lang wies darauf hin, dass Konflikte vielfältig sind und oft die gesamte Klasse betreffen. Lehrkräfte sollen darin unterstützt werden, diese Konflikte besser zu verstehen, vorzubeugen und zu lösen. Ein allgemeingültiges Schema sei dabei nicht existent, aber Handlungsimpulse und Hinweise auf Unterstützungsangebote könnten hilfreich sein.
Dr. Anne Huber legte den Fokus auf die Auswirkungen sozialer Ausgrenzung von Schülern. Sie bot Handlungsoptionen für Lehrkräfte an und betonte die Bedeutung des Vorbildseins sowie der Notwendigkeit, aktiv zu handeln und nicht nur zuzusehen. Die Ansprachen deckten auch das Thema selbstverletzendes Verhalten unter Jugendlichen ab, das von Birgit Berger-Haas und Mascha Schindler behandelt wurde.
Die Themen der Belastungen von Lehrkräften, insbesondere während der Corona-Pandemie, wurden durch Patricia Strand und Romina-Scarlett Altzschner aufgegriffen. Sie definierten Stress und dessen Dimensionen und stellten Ressourcen sowie Strategien zur Stressbewältigung vor. Ein weiteres zentrales Thema war der Schulabsentismus, der in der Covid-19-Pandemie zugenommen hat. Dr. Maren Wolber und ihr Team erläuterten, wie sich diese Entwicklung auf die Lernlücken und sozialen Defizite der Schüler auswirkt.
Zusammenfassend zeigt der Fachtag, dass die Förderung sozialer Kompetenzen im Schulalltag von größter Bedeutung ist. Die gewonnenen Erkenntnisse und Methoden können Lehrkräften dabei helfen, nicht nur die Lernumgebungen, sondern auch die sozialen Beziehungen innerhalb der Klassenzimmer zu verbessern. Der kontinuierliche Austausch und die Unterstützung unter den Fachkräften sind Voraussetzung für ein gelingendes Miteinander im Schulumfeld.
Weitere Informationen finden Sie auf nesetweb.eu sowie bei zsl-bw.de.