Shirin David, 29 Jahre alt, feiert mit ihrem dritten Album „Schlau aber Blond“ einen weiteren Meilenstein in ihrer Karriere. Die erfolgreiche Sängerin, die in Deutschland als eine der prägendsten Stimmen der Popmusik gilt, bringt mit diesem Album 14 neue Songs heraus. Im Vergleich zu ihrem Vorgängeralbum „Bitches Brauchen Rap“ aus dem Jahr 2021, hat sich der Sound verändert: weniger rap-lastig und deutlich poppiger. Der Titel des neuen Albums spiegelt Davids Erfahrungen wider, oft in Medien und Meetings unterschätzt zu werden, und thematisiert zudem ihre Widersprüche und Doppelmoral, die sie als interessant empfindet. Radio Herford berichtet, dass David in einem Youtube-Video auf einen Schlagabtausch mit Thomas Gottschalk zurückblickte, der sie als Feministin nicht ernst nahm.
Ein zentrales Thema des Titelsongs „Schlau aber Blond“ ist das ironische Spiel mit dem Prinzip „sei schlau, stell dich dumm“. Die Sängerin möchte mit ihrem neuen Album nicht nur musikalisch überzeugen, sondern auch ihre humorvolle und ironische Seite zeigen. Themen wie Periodenschmerzen, Verliebtsein und das Styling für Partys finden sich ebenfalls in der Musik wieder, und ihre „Clean-Girl“-Ästhetik zieht sich durch die gesamte Platte.
Einsatz für Feminismus und gegen die AfD
Shirin David äußert sich in ihren Interviews nicht nur zur Musik, sondern auch zu gesellschaftlichen Themen. In einem Gespräch mit Nordwest Zeitung betont sie ihre Position gegen die AfD und erklärt, dass sie „100 Prozent gegen die AfD“ sei. David spricht sich klar für Werte wie Feminismus, Selbstbestimmung, Demokratie und Meinungsfreiheit aus und zeigt sich besorgt über die Aufstieg der AfD als zweitstärkste Partei in Deutschland. Sie fordert mehr Frauen in Entscheidungspositionen, weist jedoch darauf hin, dass es vor allem um Kompetenz gehen sollte, unabhängig vom Geschlecht.
Ein weiteres Tabuthema, das sie anspricht, ist ihre Bisexualität. Shirin David erklärt, dass sie sich zu Männern und Frauen hingezogen fühle, möchte jedoch nicht mehr öffentlich darüber diskutieren. In der Vergangenheit wurde ihr Queerbaiting vorgeworfen, was sie als problematisch ansieht, da sie die Wichtigkeit von Sichtbarkeit für LGBTQ+-Menschen betont. Dabei bemerkt sie, dass sich viele Menschen in der Kunst leichter zu ihrer Identität bekennen können als in anderen Bereichen.
Widersprüche im Bild der Künstlerin
Die Künstlerin wird nicht nur für ihre Musik, sondern auch für ihr äußeres Erscheinungsbild kritisch betrachtet. Sie sieht Schönheitsoperationen als einen Teil ihres Lebens und betrachtet Feminismus als Gleichheit für alle Menschen. David ist sich bewusst, dass Widersprüche in ihrem Image existieren, die sie für ihre Fans und die Öffentlichkeit gleichzeitig interessant und herausfordernd machen. Ihre künstlerische Reise ist damit untrennbar verbunden mit dem Kampf um Gleichheit und Respekt in der Gesellschaft.
In der aktuellen Musiklandschaft, in der viele feministische Themen und Persönlichkeiten hervorgehoben werden, wie auch bei Taylor Swift, die vom „Billboard Magazine“ zur Musikerin des Jahrzehnts gekürt wurde, tritt David mit einem starken Standpunkt auf. Während ihres Schaffens drängt sie darauf, dass auch in der Popkultur der Platz für artistische Vielfalt und Empowerment von Frauen geschaffen wird, was unter anderem durch Initiativen wie das Keychange-Projekt vertreten wird.