US-Präsident Donald Trump plant eine grundlegende Umstrukturierung des John F. Kennedy Centers for the Performing Arts in Washington, D.C. Diese Maßnahme erfolgt in einem historischen Kontext, da das Center 1971 eröffnet wurde und seither sowohl bei Republikanern als auch Demokraten Unterstützung genießt. In seiner Ankündigung gab Trump bekannt, dass er mehrere Mitglieder des Kuratoriums, einschließlich des amtierenden Vorsitzenden David Rubenstein, entlassen werde. Rubenstein, ein Milliardär und Philanthrop, ist seit 2010 Vorsitzender und gilt als Verbündeter von Joe Biden. Trump persönlich will den Vorsitz des Entsorgungszentrums übernehmen, was eine beispiellose Intervention in die Geschichte des Zentrums darstellt, das seit seiner Schaffung als kulturelles Erbe der USA gilt.
Trump äußerte in sozialen Medien, dass die aktuellen Board-Mitglieder nicht seine Vorstellung eines „goldenen Zeitalters der Kunst und Kultur“ teilen. Besonders in die Kritik gerieten Drag-Shows, die im Kennedy Center gezeigt wurden, darunter Veranstaltungen wie das „Dancing Queens Drag Brunch“. Trump versprach, solche Darbietungen künftig zu beenden und eine neue Vorstandsmannschaft zu präsentieren, mit sich selbst als Vorsitzendem. Das Kennedy Center – das als lebendiges Denkmal für den ermordeten Präsidenten John F. Kennedy konzipiert wurde – hat eine Geschichte der bipartisanen Unterstützung und erhält etwa 16 % seines Betriebshaushalts aus Bundesmitteln.
Auswirkungen auf das Kennedy Center
Das Eingreifen Trumps wird als der erste seiner Art in der Geschichte des Kennedy Centers angesehen. Dieses prestigeträchtige Kulturzentrum wurde durch ein Gesetz von Präsident Dwight D. Eisenhower im Jahr 1958 gegründet und später nach Kennedys Ermordung 1963 umbenannt. Es hat sich zu einem wichtigen Ort für darstellende Künste entwickelt, mit bedeutenden Einrichtungen wie der Concert Hall, dem Opera House und dem Eisenhower Theater, die zusammengenommen mehrere Tausend Besucher aufnehmen können. Trotz der politischen Spannungen hat das Kennedy Center über die Jahre eine enge Beziehung zu verschiedenen Präsidentschaftsverwaltungen gepflegt.
Mit der angekündigten Umstrukturierung wird auch eine Änderung in der Zusammensetzung des kurzzeitig etablierten Kuratoriums erwartet. Trump wird voraussichtlich neue Mitglieder ernennen, wobei er betont, dass die Veränderungen in Übereinstimmung mit seiner Vision für das Kennedy Center stehen. Dieses Vorgehen könnte eine Welle der Kontroversen auslösen, da es tief in die kulturelle Landschaft Der Vereinigten Staaten eingreift, die historisch gesehen oft ein bi-partisaner Anlaufpunkt war.
Kulturelle Relevanz und zukünftige Vision
Die Kultureinrichtung selbst hat im Jahr 2024 unter anderem Drag-Shows angeboten, was Trump als Beispiel für unangebrachte Programmgestaltung kritisierte. Seine Ankündigung zielt darauf ab, eine kehrtmännische Wende in der Programmauswahl des Zentrums einzuleiten und die Darbietungen auf seinen Vorstellungen vorzubereiten. Trumps Mission, das Kennedy Center „GREAT AGAIN“ zu machen, begegnet bereits dem Widerstand aus verschiedenen kulturellen Kreisen, die sich um die Vielfalt der dort präsentierten Programme sorgen.
Das John F. Kennedy Center for the Performing Arts steht somit vor einer ungewissen Zukunft, in der die Weichen neu gestellt werden. Es bleibt abzuwarten, wie die Veränderungen von der Kunstgemeinde, die sich oft durch eine über Jahrzehnte gewachsene Identität auszeichnet, aufgenommen werden. Es wird spannend sein zu sehen, welche Art von Kunst und Kultur in dem Center unter Trumps Präsidentschaft gefördert wird und ob der geplante Kurswechsel wirklich das „goldene Zeitalter“ einläuten kann, das er sich erhofft.