Am 20. Januar 2025 hat Israel nach der Freilassung drei israelischer Geiseln durch die Hamas 90 Palästinenser aus der Haft entlassen. Diese Entlassung steht im Einklang mit dem Gaza-Abkommen, das nach 15 Monaten Krieg zwischen Israel und Hamas vermittelt wurde. Informationen dazu kamen von der „Times of Israel“ und der israelischen Gefängnisbehörde. Die befreiten Häftlinge sind hauptsächlich Frauen und Minderjährige, wobei die Mehrheit aus dem Westjordanland stammt, während einige aus Ost-Jerusalem kommen. Palästinensische Berichte belegen, dass einige der Entlassenen nach Ramallah und andere zu ihren Häusern in Ost-Jerusalem gebracht wurden.
Soziale Medien zeigen Videos, die Menschen jubelnd anziehen, als die weißen Busse ankommen, die die Häftlinge transportieren. Die israelischen Behörden waren jedoch bestrebt, Feierlichkeiten nach der Entlassung der palästinensischen Häftlinge zu unterbinden. Am Vormittag trat mit knapp drei Stunden Verspätung eine Waffenruhe im Gazastreifen in Kraft, die zunächst für sechs Wochen gelten soll. Zeitgleich sollen insgesamt 33 Geiseln gegen 1.904 palästinensische Häftlinge ausgetauscht werden.
Waffenruhe und ihre Verzögerung
Die Waffenruhe trat nicht wie ursprünglich geplant am Sonntagmorgen um 7:30 Uhr deutscher Zeit in Kraft. Der Grund für die Verzögerung war die verspätete Übermittlung einer Namensliste der Geiseln, die von der Hamas freigelassen werden sollten. Laut dem Abkommen musste diese Liste 24 Stunden vor Beginn der Waffenruhe übermittelt werden. Israel hatte bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Liste erhalten. Schließlich erhielt Israel die Liste, darauf standen die Namen von drei israelischen Zivilistinnen, die noch am Sonntag freikommen sollten.
Die Hamas gab an, dass technische Probleme vor Ort die Verzögerung verursacht hätten. Diese Waffensysteme schlossen auch den Austausch von Geiseln mit doppelter Staatsangehörigkeit ein. Berichten zufolge wurden von den 98 Geiseln große Bedenken geäußert, dass 34 der Entführten möglicherweise nicht mehr leben. Israel hat außerdem die Freilassung von 737 Häftlingen in Aussicht gestellt, während ägyptische Quellen mehr als 1.890 Freilassungen angeben.
Politische Implikationen und internationale Rückmeldung
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu betonte, dass die Waffenruhe jederzeit wieder aufgehoben werde, sollte die Hamas gegen die Vereinbarungen verstoßen. Politisch steht Netanjahu unter Druck; mehrere Minister aus seiner Koalition haben ihren Rücktritt angekündigt. Minister Itamar Ben-Gvir, der für seinen Kurs bekannt ist, kündigte an, die Koalition zu verlassen, drohte jedoch nicht mit einem Sturz von Netanjahu. Trotz dieser Rücktritte könnte Netanjahu eine Mehrheit im Parlament behalten, doch die politische Landschaft bleibt angespannt.
Internationale Akteure wie Ägypten, Katar und die USA spielen eine wichtige Rolle in den Verhandlungen und der zukünftigen Stabilisierung des Gazastreifens. Die erste Phase des Abkommens sieht auch eine Verbesserung der Lebensmittelversorgung im Gazastreifen vor, wo laut UN-Angaben 90% der Bewohner unter Hunger leiden. Zudem ist eine Rückkehr der Einwohner in ihre Wohngebiete im Norden Gazas unter internationaler Aufsicht geplant.
Die politischen und humanitären Entwicklungen in der Region stehen im Fokus. Während auf beiden Seiten Verhandlungen und Hoffnungen auf Frieden bestehen, bleibt die Zukunft des Gazastreifens und die Rolle der Hamas ungewiss. Eine zweite Phase der Verhandlungen soll bereits am 16. Tag der ersten Phase beginnen und könnte Platz für einen dauerhaften Waffenstillstand schaffen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass trotz der bisherigen Erfolge einige Herausforderungen bestehen bleiben. Ob und in welcher Form eine stabilere Friedensordnung erreicht werden kann, bleibt abzuwarten. Laut Radio Herford und weiterführenden Informationen von Tagesschau sowie dem Kontext von ZDF ist dies eine Phase des Umbruchs, die sowohl Risiken als auch Chancen birgt.