Die Stadtwerke Herne haben heute, am 7. Februar 2025, bekannt gegeben, dass am Montag, den 10. Februar 2025, die Bauarbeiten für den Ausbau der Fernwärme in der Flottmannstraße beginnen. Dieser nächste Bauabschnitt, der zwischen der Anna-Luise-Straße und der Kreuzung Lutherstraße/Straße des Bohrhammers verläuft, wird voraussichtlich etwa sechs Wochen in Anspruch nehmen. Ziel dieser Maßnahme ist es, die bestehende Infrastruktur zu modernisieren und eine energieeffiziente Wärmeversorgung zu gewährleisten, die insbesondere für die Anwohner von großer Bedeutung ist.
Um den Anwohnern eine gewisse Mobilität zu ermöglichen, bleibt die Flottmannstraße einseitig befahrbar vom Hölkeskampring bis zur Althoffstraße. Die Zufuhr zu den Häusern und Garagen wird ebenfalls sichergestellt, sodass die Bauarbeiten so wenig wie möglich in den Alltag der Anwohner eingreifen. Trotz der fortschreitenden Arbeiten hat die Stadt auf die Witterungsverhältnisse hingewiesen. Aufgrund niedriger Temperaturen kann die oberste Asphaltschicht nicht aufgebracht werden, was die Fertigstellung der Arbeiten verzögern könnte.
Fernwärme im Kontext der Klimaziele
Der Ausbau der Fernwärme ist nicht nur eine lokale, sondern auch eine globale Herausforderung. In einer neu veröffentlichten Studie der Prognos AG, die im Auftrag der AGFW und VKU erstellt wurde, wird deutlich, dass bis 2030 in Deutschland Investitionen von insgesamt 43,5 Milliarden Euro in die Fernwärme notwendig sind, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Diese Zahl stellt einen Anstieg von 10,6 Milliarden Euro im Vergleich zu einer früheren Schätzung dar, die 2020 veröffentlicht wurde.
Um diese ehrgeizigen Ziele zu erreichen, wird jährlich ein Förderbedarf von rund 3,4 Milliarden Euro benötigt. Die derzeitige Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) ist bis Ende 2028 mit 3,5 Milliarden Euro ausgestattet, reicht jedoch nicht aus, um den Investitionsbedarf zu decken. Der Geschäftsführer der AGFW, Werner Lutsch, hat die Notwendigkeit eines passenden Förderrahmens und die Verlängerung des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes (KWKG) betont.
Der Weg zu einer umweltfreundlichen Wärmeversorgung
Ein zentrales politisches Ziel ist es, bis 2030 den Anteil der Fernwärme, die aus erneuerbaren Energien und unvermeidbarer Abwärme gewonnen wird, auf 50 Prozent zu erhöhen. Mittelfristig sollen jährlich mindestens 100.000 Gebäude neu an das Fernwärmenetz angeschlossen werden. Doch nicht nur die Menge, sondern auch die Qualität der Wärmeversorgung muss nachhaltig sein. Daher wird der Erzeugungs- und Brennstoffmix in der Fernwärme bis 2045 auf Klimaneutralität umgestellt.
Über die nächsten Jahre hinweg soll ein umfassender Plan zur Fernwärmeversorgung entwickelt werden, mit dem klaren Ziel, die Emissionen bundesweit bis 2030 um 65 Prozent im Vergleich zu 1990 zu reduzieren. Gleichzeitig bleibt die Zukunft des Klima- und Transformationsfonds (KTF) und der von ihm finanzierten Förderprogramme über 2025 hinaus unklar. Dies könnte entscheidende Auswirkungen auf die Fortschritte im Bereich der Fernwärme haben.
Mit der laufenden Infrastrukturverbesserung, wie dem Ausbau in der Flottmannstraße, zeigt die Stadt Herne, dass sie sich für eine moderne und nachhaltige Wärmeversorgung engagiert. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Investitionen und politischen Maßnahmen in den kommenden Jahren entwickeln werden, um die Klimaziele zu erreichen.