Am 27. Januar 2025 wird in der Stadt Herne mit einer öffentlichen Gedenkstunde an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Der Anlass markiert den 80. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz durch die Rote Armee am 27. Januar 1945. Die Gedenkstunde beginnt um 12:00 Uhr im Kulturzentrum am Willi-Pohlmann-Platz. Oberbürgermeister Frank Dudda wird eine Gedenkrede halten, während Historiker Ralf Piorr die Schicksale von Personen jüdischen Glaubens aus Herne und Wanne-Eickel beleuchten wird. Das Shoah-Mahnmal auf dem Willi-Pohlmann-Platz wird an diesem Tag geöffnet sein und anschließend wieder verschlossen. Die Stadt plant, das Mahnmal bis spätestens Juni dauerhaft zugänglich zu machen, wobei Überwachungskameras für die Sicherheit sorgen sollen, wie Radio Herne berichtet.
Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus wird in Deutschland seit 1996 gesetzlich begangen. An diesem Tag wird an alle Opfer des Nazi-Regimes erinnert, dazu gehören neben den jüdischen Opfern auch Sinti und Roma, Zeugen Jehovas, slawische Menschen, Zwangsarbeiter, Homosexuelle, politische Gefangene sowie Kranke und Behinderte. Am 3. Januar 1996 wurde der Gedenktag durch den damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog proklamiert, der die Nachhaltigkeit der Erinnerung für zukünftige Generationen hervorhob und die Notwendigkeit betonte, gegen Wiederholungen von solchen Verbrechen vorzugehen. Im Bundestag wird jährlich eine Gedenkstunde zu diesem Tag abgehalten, und auch während dieser Gedenkfeierlichkeiten wird oft Trauerbeflaggung an öffentlichen Gebäuden gesetzt, wie Wikipedia erklärt.
Erinnerungskultur und aktueller Bezug
Die Ereignisse, die zur Befreiung von Auschwitz führten, sind ein zentrales Element der deutschen Erinnerungskultur. Am 27. Januar 1945 befreiten sowjetische Soldaten das Lager, in dem sich noch etwa 7.000 Menschen befanden, die unter unmenschlichen Bedingungen lebten. Auschwitz steht als Symbol für die Terrorherrschaft der Nationalsozialisten, in der zwischen 1940 und 1945 über eine Million Menschen ermordet wurden, wie die Bundeszentrale für politische Bildung dokumentiert. Die systematische Vernichtung der jüdischen Bevölkerung begann spätestens mit den Nürnberger Gesetzen von 1935 und führte über grausame Maßnahmen zur Errichtung von Vernichtungslagern.
Der Gedenktag hat auch eine wichtige Rolle im Hinblick auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen. Er rückt die Notwendigkeit ins Bewusstsein, gegen Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und andere Formen von Menschenfeindlichkeit anzukämpfen. Viele Veranstaltungsorte in Deutschland, wie Theater und Kirchen, nutzen diesen Tag, um Lesungen, Theateraufführungen und Gottesdienste abzuhalten, die auf diese Themen aufmerksam machen.