Am heutigen Tag, dem 14. März 2025, ist die Stadtverwaltung von Herne aufgrund eines ganztägigen Warnstreiks, zu dem die Gewerkschaft Verdi aufgerufen hat, stark eingeschränkt. Verdi ist bestrebt, bessere Arbeitsbedingungen und eine ansprechende Bezahlung für mehr als 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst zu erreichen. Dies wurde besonders dringlich gemacht, nachdem die Tarifverhandlungen am 18. Februar 2025 in Potsdam ohne Einigung vertagt wurden.
Gewerkschaftssekretär Eric Lobach betont, dass die Streikbereitschaft der Herner Beschäftigten noch lange nicht erschöpft ist. Wenn bis zum Ende des heutigen Tages kein akzeptables Angebot von der Arbeitgeberseite vorgelegt wird, könnte Verdi die Auseinandersetzung weiter eskalieren lassen. Die Stadtverwaltung rät den Bürgern, Behördengänge auf andere Tage zu verschieben.
Betroffene Fachbereiche und Dienstleistungen
Die Streikmaßnahmen betreffen verschiedene Fachbereiche und Dienstleistungen, was zu erheblichen Einschränkungen führt:
- Fachbereich Bürgerdienste: Hier gibt es starke Einschränkungen im Einwohnerwesen, in der Bürgerberatung sowie im Ausländer- und Staatsangehörigkeitswesen, insbesondere in der KfZ-Zulassungsstelle.
- Fachbereich Öffentliche Ordnung: Kaum Einsatz von Verkehrsüberwachung und Kommunalem Ordnungsdienst; Verkehrsverstöße bleiben ungeahndet, was zu finanziellen Verlusten für die Kommune führen wird.
- Fachbereich Digitalisierung: Starke Einschränkungen im IT-Bereich, die mögliche Verzögerungen oder Ausfälle bei digitalen Verwaltungsdiensten nach sich ziehen.
- Fachbereich Zentrale Dienste: Hier sind die Post- und Scanstellen betroffen, was die interne Kommunikation und Dokumentenverarbeitung erheblich stört.
- Gebäudemanagement: Starke Beeinträchtigungen an Schulen, Kitas und anderen öffentlichen Einrichtungen, da Beschäftigte der Gebäudereinigung und Hausmeisterdienste streiken.
- Fachbereich Stadtgrün: Einschränkungen in der Grünpflege sowie in der Abfallbeseitigung sind ebenfalls zu erwarten.
Ebenfalls wurden alle 20 Kindertageseinrichtungen sowie drei „Kleine Kitas“ der Stadt für den heutigen Tag geschlossen. Die Abteilungen für Ausländer- und Staatsangehörigkeitswesen sowie das Standes- und Versicherungsamt bleiben voraussichtlich geöffnet, jedoch müssen die Bürger mit längeren Wartezeiten rechnen. Das Straßenverkehrsamt ist nur für bereits vereinbarte Termine erreichbar. Auch viele städtische Freizeitangebote sind betroffen: Schloss Strünkede, das Heimatmuseum, die Bibliothek sowie städtische Sporthallen bleiben geschlossen. Lediglich die Bibliothek in Wanne und der Bücherbus werden ihren Betrieb fortführen.
Ausblick und Mobilisierung
Für die Zukunft kündigt die Gewerkschaft weitere Streiks an. Am Montag, dem 24. Februar 2025, soll es erneut zu Mobilisierungen im öffentlichen Dienst kommen, um Druck auf die Arbeitgeber auszuüben. Eric Lobach kritisiert die Arbeitgeberseite deutlich für das Fehlen von konkreten Angeboten.
Die dritte Runde der Tarifverhandlungen findet vom 14. bis 16. März 2025 in Potsdam statt, und die Bürger werden gebeten, ihre Behördengänge an andere Tage zu legen. Dies geschieht, um während der Streiks Störungen im Dienstbetrieb zu vermeiden und um die Anforderungen der Bürger bestmöglich zu berücksichtigen. Den Streikenden wird geraten, sich um 9 Uhr am Willi-Pohlmann-Platz vor dem Herner Kulturzentrum zu versammeln.
Angesichts des anhaltenden Tarifkonflikts im öffentlichen Dienst bleibt abzuwarten, wie die Arbeitgeber reagieren und ob es zu einer schnelleren Einigung kommt. Die Situation zeigt deutlich, dass die Beschäftigten im öffentlichen Dienst auf die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und der Verantwortlichen angewiesen sind, um ihre Forderungen sichtbar zu machen. Weitere Informationen über die aktuellen Streiks und betroffenen Bereiche findet man auf Spiegel, während Radio Herne bietet zudem Einblicke in die Geschehnisse vor Ort.