In Börnig entsteht auf einer ehemaligen Pferdekoppel ein innovatives Projekt: Ein Herner plant die Errichtung einer Mikrofarm auf einem über 3.000 Quadratmeter großen Areal. Dieses Vorhaben kommt in einem zunehmend urbanisierten Umfeld, wo immer mehr Menschen in Städten leben. Laut den aktuellen Prognosen wird bis 2075 die Hälfte der Weltbevölkerung in städtischen Gebieten wohnen, was den Druck auf urbane Flächen verstärkt. Die untere Naturschutzbehörde hat bereits die notwendigen Befreiungen erteilt, um die Mikrofarm zu realisieren.
Das Projekt wird möglicherweise auch als Antwort auf die Herausforderungen der Urbanisierung gesehen. Diese führt nicht nur zu einem Verlust fruchtbaren Ackerlands, sondern auch zu einer Zersplitterung landwirtschaftlicher Flächen und einer Verschmutzung, die die Luft- und Wasserqualität beeinträchtigt. Die Mikrofarm in Börnig könnte somit auch ein Beispiel für nachhaltige Stadtentwicklung sein, wie sie von den UN-Nachhaltigkeitszielen angestrebt wird. Insbesondere Ziel 11 zielt darauf ab, Städte inklusiv und nachhaltig zu gestalten, was durch Projekte wie dieses unterstützt wird.
Details der Mikrofarm
Auf dem Gelände, auf dem große Mengen an Gartenabfällen, Bauschutt und Schrott entsorgt wurden, werden zudem einige umsturzgefährdete Bäume gefällt. Alte Pferdeställe und Wege werden entfernt, um Platz für den Anbau von mehr als 1.500 Quadratmetern Gemüse zu schaffen. Des Weiteren ist geplant, 30 bis 40 alte Obstbäume einzupflanzen. Zusätzliche Einrichtungen wie Wildhecken, ein Brunnen für die Wasserversorgung und ein Gerätehaus sollen das Areal abrunden.
Nach Fertigstellung wird die Mikrofarm Parzellen zur Vermietung anbieten, die von Anwohnern für den eigenen Anbau von Obst und Gemüse genutzt werden können. Diese Praxis fördert nicht nur die Selbstversorgung, sondern auch die Gemeinschaft und verbessert die Qualität der urbanen Lebensräume.
Den Bedarf an urbaner Landwirtschaft decken
Die Notwendigkeit einer verstärkten urbanen Landwirtschaft wird in Europa immer deutlicher. Kleine städtische Landwirtschaftspraktiken wie Gemeinschaftsgärten und Marktgärtnereien nehmen zu. Diese bieten nicht nur frische Lebensmittel, sondern tragen auch zur Biodiversität bei und fördern das Bewusstsein für nachhaltige Praktiken. Die Mikrofarm in Börnig reiht sich in diese wachsende Bewegung ein, die darauf abzielt, Lebensmittelversorgungsketten zu verkürzen und regionale Produkte zu fördern.
Urlaubsprojekte wie in Gothenburg und Birmingham haben gezeigt, wie erfolgreich urbane Landwirtschaft sein kann. In diesen Städten wurden Gemeinschaftsgärten und Programme zur Unterstützung lokaler Landwirtschaft eingeführt, die die Verbindung zwischen Verbrauchern und Produzenten stärken. Das Beispiel der Mikrofarm in Börnig könnte ähnliche Synergien fördern und als Modell für andere städtische Gebiete dienen.
Mit dem Entstehen der Mikrofarm wird nicht nur ein Schritt in Richtung nachhaltiger Stadtentwicklung unternommen, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität in urbanen Gesellschaften geleistet. Der Erfolg solcher Initiativen hängt von der Zusammenarbeit aller Beteiligten ab, um die Herausforderungen der Urbanisierung zu meistern und eine nachhaltige Zukunft zu gestalten.