Die neue Notfallpraxis der niedergelassenen Ärzte im Marien Hospital Herne hat am 02. Dezember 2024 ihren Betrieb aufgenommen. Diese Initiative zielt darauf ab, eine Anlaufstelle für Patienten zu bieten, die Beschwerden haben, die normalerweise zum Hausarzt gehen würden. Medecon berichtet, dass die Notfalldienstpraxis direkt bei der Notaufnahme im Eingangsbereich des Marien Hospitals eingerichtet wurde. Dies ermöglicht eine schnelle und unkomplizierte Betreuung von Patienten, die keine akuten Notfälle darstellen.
Die Versorgung in der Notfallpraxis erfolgt organisiert durch die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL). Der Notdienst beginnt, wenn die regulären Hausarztpraxen schließen. In den ersten Wochen zeigen sich bereits erste Erfolge in der Zusammenarbeit zwischen niedergelassenen Ärzten und Krankenhausmitarbeitern. An der Besichtigung der neuen Räumlichkeiten nahmen unter anderem Kerstin Fritz, Gynäkologin und Vorstandsmitglied der Ärztekammer Bochum-Hagen, sowie Dr. Mathias Bramkamp und Christian Dörre, Abteilungsleiter Notfalldienst bei der KVWL, teil.
Öffnungszeiten und Zugang zur Notfallpraxis
Die Notfallpraxis ist von Montag bis Freitag in den Abendstunden sowie an Wochenenden und Feiertagen geöffnet. Die spezifischen Öffnungszeiten sind wie folgt:
- Mo., Di., Do.: 18 bis 22 Uhr
- Mi., Fr.: 13 bis 22 Uhr
- Sa., So., feiertags: 8 bis 22 Uhr
Patienten können die Notfallpraxis ohne Voranmeldung aufsuchen. Für nicht mobile Patienten besteht die Möglichkeit, ärztliche Hausbesuche zu organisieren. Vor einem Besuch in der Praxis wird jedoch empfohlen, eine telefonische Kontaktaufnahme unter der Nummer 116117, die rund um die Uhr erreichbar ist, oder online über www.116117.de vorzunehmen. Marienhospital Herne unterstützt damit einen effizienten Zugang zur medizinischen Versorgung.
Herausforderungen im Notdienst
Die Einführung einer Notfallpraxis wie in Herne ist ein Schritt angesichts der Herausforderungen, die im deutschen Notdienst bestehen. Laut KBV gibt es wiederkehrende Klagen über überfüllte Notaufnahmen und immer längere Wartezeiten. Viele Patienten suchen den Notdienst auf, ohne dass ein medizinischer Notfall vorliegt. Um dieser Problematik entgegenzuwirken, wird eine bessere Steuerung der Patientenströme gefordert. Vorschläge umfassen die Einführung von standardisierten medizinischen Ersteinschätzungen sowie eine Information über die richtige Zuordnung in die Versorgungsebene.
Die Notfallpraxis in Herne könnte als positives Beispiel dienen, um solche Herausforderungen auf regionaler Ebene zu begegnen. Indem Patienten ernsthaft ermutigt werden, die richtige Anlaufstelle zu wählen, könnte der Druck auf die Notaufnahmen verringert werden, während gleichzeitig die Patientenversorgung optimiert wird. Diese Entwicklungen sind entscheidend, um auch in Zukunft eine angemessene gesundheitliche Versorgung zu gewährleisten.