In der Sitzung des Stadtrats Olsberg am 31. Januar 2025 stimmte eine große Mehrheit gegen die Entwicklung von drei geplanten Windparks im Stadtgebiet. Dies berichtet der Sauerland Kurier. Das Unternehmen Eurowind Energy GmbH hatte Projekte in Helmeringhausen und Wulmeringhausen mit jeweils drei Windrädern, die 250 Meter hoch sein sollten, sowie in Bruchhausen und Wiemeringhausen, wo vier Windanlagen ebenfalls 250 Meter hoch geplant waren, vorgestellt. Der Stadtrat entschied, das „gemeindliche Einvernehmen“ für diese Vorhaben zu verweigern.
Die Gründe für die Ablehnung waren vielfältig. Ein wesentlicher Punkt war die Unsicherheit bezüglich der sicheren Erschließung der Windkraftanlagen. Darüber hinaus wurde darauf hingewiesen, dass die für den Betrieb der Windparks geplanten Zufahrtswege nicht für Wartungs- und Notfalleinsätze geeignet seien. Zudem lagen die Standorte der Windparks außerhalb der im Regionalplan festgelegten Flächen. Der Stadtrat betonte zudem die Bedeutung der kommunalen Selbstverwaltung in der Energiewende.
Weitere Projekte im Fokus
Bürgermeister Wolfgang Fischer äußerte sich kritisch zu einem weiteren Windpark-Projekt der RWE, das vier Windräder mit einer Höhe von 266,50 Metern am Langerberg vorsieht. Er bezeichnete dieses Vorhaben als fragwürdig und äußerte Bedenken zur Realisierbarkeit, insbesondere im Hinblick auf geplante Änderungen in der Bundes- und Landesgesetzgebung. Während der Stadtrat ein „eingeschränktes Einvernehmen“ zu diesem RWE-Projekt erteilte, beschränkte man sich dabei lediglich auf bestimmte rechtliche Feststellungen.
Kritik kam auch vom FDP-Fraktionsvorsitzenden Dominik Stahl, der RWE eine „juristische Salami-Taktik“ vorwarf, weiterhin teilte die CDU-Fraktion mit, dass sie Einvernehmen mit Windkraft-Projekten außerhalb der im Regionalplan definierten Flächen verweigern werde. Dies zeigt das starke Misstrauen gegenüber Windkraftprojekten außerhalb geplanter Zonen.
Photovoltaik als alternative Lösung
Um den Herausforderungen der Energiewende zu begegnen, plant die Stadt Olsberg, Lösungen für Freiflächen-Photovoltaikanlagen auszuarbeiten. Ein Kriterienkatalog für diese Art der Energiegewinnung soll in einer der kommenden Sitzungen des Ausschusses Planen und Bauen behandelt werden.
In einem weiteren Kontext beantragt die juwi AG Genehmigungen für sieben Windenergieanlagen in Olsberg unter den Projektnamen Mannstein I und Mannstein II. Diese Anträge fallen unter das Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG). Der Hochsauerlandkreis überprüft aktuell die Einwendungen und wird diese erörtern. Aufgrund der Covid-19-Pandemie finden die Erörterungen ungewöhnlicherweise nicht als Präsenzveranstaltung statt, sondern werden durch Online-Konsultationen ersetzt, wie Hochsauerlandkreis.de berichtet. Die entsprechenden Informationen können von berechtigten Teilnehmern bis zu einem festgelegten Datum eingesehen und kommentiert werden.