Das Klinikum Saarbrücken hat in einer aktuellen Mitteilung die Situation von Oberarzt Dr. Jonas Sperber publik gemacht. Dr. Sperber, der seit acht Jahren in der Allgemeinchirurgie am Winterberg tätig ist, sieht sich einer persönlichen Herausforderung gegenüber: Sein Sohn Mattheo wurde mit dem extrem seltenen Myelodysplastischen Syndrom (MDS) diagnostiziert. Diese Erkrankung, die in Deutschland jährlich etwa 30 Kinder betrifft, führt dazu, dass die blutbildenden Zellen im Knochenmark nicht richtig funktionieren.
Um eine dauerhafte Heilung für Mattheo zu ermöglichen, ist eine Stammzellspende notwendig. Es ist entscheidend, dass alle kranken Stammzellen des Patienten durch gesunde Stammzellen eines geeigneten Spenders ersetzt werden können. Damit dies gelingen kann, plant das Klinikum Saarbrücken eine Typisierungsaktion.
Typisierungsaktion am Saarbrücker Osthafen
Die Typisierungsaktion findet am Sonntag, dem 23. Februar, von 10 bis 16 Uhr am Saarbrücker Osthafen (An der Römerbrücke, 66121 Saarbrücken) statt. Durch die Teilnahme an dieser Aktion wird den Menschen die Möglichkeit geboten, sich als potenzielle Stammzellspender zu registrieren. Das Klinikum ermutigt alle, an dieser wichtigen Veranstaltung teilzunehmen, um eine Chance für Mattheo und viele andere betroffene Kinder zu schaffen.
Während die Suche nach einem geeigneten Spender läuft, erhält Mattheo regelmäßig Blutkonserven, um seinen Zustand zu stabilisieren, bis die Therapie beginnen kann. Dr. Sperber bedankt sich im Voraus bei allen zukünftigen Spendern und weist auf die hohe Bedeutung regelmäßiger Blutspenden hin.
Behandlungsmöglichkeiten und Herausforderungen bei MDS
Das MDS ist keine leichte Erkrankung und kann in vielen Fällen zur Entwicklung von Leukämie führen. Falls eine Stammzelltransplantation nicht möglich ist, können Medikamente wie Vidaza, Cytarabin oder Melphalan erforderlich sein, um das Risiko einer Leukämie zu verringern. Die Transplantation selbst kann bis zu einem Alter von 70 Jahren bei fitten Patienten durchgeführt werden, vorausgesetzt, es steht ein geeigneter Spender zur Verfügung.
Patienten, die keine drohende Leukämie entwickeln, kämpfen häufig mit den Auswirkungen des Mangels an gesunden Blutzellen. Diese Manifestation äußert sich häufig in Form von Anämie, welche durch Bluttransfusionen und Injektionen von Erythropoetin behandelt werden kann. Neuere Therapieansätze beinhalten Medikamente wie Valproat oder Leflunomid.
Für alle, die am Sonntag nicht teilnehmen können, besteht die Möglichkeit, ein Typisierungspaket online anzufordern. Weitere Informationen zur Erkrankung und den erforderlichen Maßnahmen zur Bekämpfung von MDS sind auf den Seiten des Klinikum Heidelberg nachzulesen.
Die Bedeutung einer Stammzellspende kann nicht genug betont werden. Sie könnte für Mattheo und viele andere Kinder, die an MDS leiden, den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen. Daher ist die bundesweite Aufklärung und Mobilisierung zur Stammzellspende gerade in diesen Tagen wichtiger als je zuvor.
Das Klinikum Saarbrücken zählt auf die Unterstützung der Gemeinschaft und ruft auf, aktiv zu werden. Die Hoffnung auf einen geeigneten Spender bleibt bestehen, und jeder einzelne Beitrag kann lebensverändernd sein.