Die Kreispolizeibehörde Höxter hat heute den Kriminalitätsbericht für das Jahr 2024 veröffentlicht. Insgesamt wurde eine Gesamtzahl von 6.820 Straftaten erfasst, was einen Anstieg von 44 Fällen im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Die Kriminalitätshäufigkeitszahl (KHZ) liegt mit 4.807 nahezu unverändert gegenüber 2023 (4.778) und bleibt unter dem Durchschnitt von Nordrhein-Westfalen (7.689) sowie dem für Ostwestfalen-Lippe (5.590) laut hoexter-news.
Besonders besorgniserregend ist der markante Anstieg der Wohnungseinbrüche, der von 49 auf 81 Fälle geklettert ist. Dieser Trend hat die Polizei dazu veranlasst, verstärkte Präventionsmaßnahmen sowie gezielte Ermittlungsarbeit einzuleiten. Die Aufklärungsquote insgesamt liegt bei 61,33 %, wobei die Quote bei Wohnungseinbrüchen mehr als verdoppelt werden konnte.
Rauschgiftkriminalität und Gewaltverbrechen
Ein erfreulicher Aspekt der Kriminalstatistik ist der Rückgang der Rauschgiftkriminalität, die von 472 auf 296 registrierte Fälle gesunken ist. Dieser Erfolg wurde durch die Aufdeckung einer Cannabisplantage mit 593 Pflanzen in Vinsebeck unterstützt. Die Gewaltverbrechen blieben mit 1.391 Fällen nahezu konstant im Vergleich zum Vorjahr (1.346). Die Aufklärungsquote in diesem Bereich liegt bei beeindruckenden 90,58 %.
Zu den schweren Delikten zählen drei Tötungsdelikte, die in Warburg und Nieheim registriert wurden. Die Zahlen zur häuslichen Gewalt sind mit 395 Fällen (Vorjahr: 394) kaum gesunken. Hingegen ist bei den Sexualdelikten ein Rückgang von 24,25 % auf 203 Fälle zu verzeichnen.
Regionale Unterschiede
Die Rechtslage innerhalb des Kreises zeigt, dass Höxter mit 20 Fällen die höchste Anzahl an Wohnungseinbrüchen aufweist. Warburg folgte mit 19 Fällen, während Bad Driburg 10 Fälle registrierte. Willebadessen hingegen hatte nur einen Fall von Wohnungseinbruchsdiebstahl. Landrat Michael Stickel hat die positive Sicherheitslage betont, zugleich jedoch vor dem Anstieg der Wohnungseinbrüche gewarnt.
Im breiteren Kontext erfasst die Polizeiliche Kriminalstatistik von Nordrhein-Westfalen ebenfalls einen Rückgang der Kriminalität um 1 % im Jahr 2024. Dabei wurden knapp unter 1,4 Millionen Straftaten (1.398.652) erfasst, die eine Aufklärungsquote von 53,5 % aufweisen (land.nrw).
Besonders bemerkenswert ist der Anstieg der Wohnungseinbrüche um 5,2 % in ganz Nordrhein-Westfalen, was das lokale Phänomen verstärkt. Während im Bereich Diebstahl insgesamt ein Rückgang von 1,3 % verzeichnet wurde, müssen die örtlichen Behörden dennoch auf die Erhöhung der Körperverletzungen (+1,7 %) und Cybercrime (+7,8 %) reagieren.
Der vollständige Bericht der Kreispolizeibehörde Höxter ist online einsehbar. Es bleibt abzuwarten, wie die Polizei auf den Anstieg der Wohnungseinbrüche reagieren wird und welche weiteren Präventionsstrategien in den kommenden Monaten implementiert werden.