Die Internationale Grüne Woche in Berlin, die größte Messe für Ernährung und Landwirtschaft weltweit, hat am 20. Januar 2025 begonnen und dauert bis zum 26. Januar. Die Veranstaltung bietet Landwirten die Möglichkeit, das Leben und Arbeiten auf dem Bauernhof den Besuchern näherzubringen. Unter den Teilnehmern sind auch Eva Waldeyer aus Brakel, Marina Lakemeyer aus Nieheim, Sascha Winkelhahn aus Höxter und Jan Bergmann aus Nieheim, die die westfälische Landwirtschaft präsentieren. Ihr Ziel ist es, das Bewusstsein für die heimische Landwirtschaft zu schärfen und Gespräche über alltägliche Themen wie Tierwohl, Ackerbau und Nachhaltigkeit zu fördern, während auch über die Herausforderungen, insbesondere die Bürokratie, diskutiert wird. Westfalen Blatt berichtet, dass die Messe in diesem Jahr zum 89. Mal stattfindet.
Obwohl die Grüne Woche durch den Ausbruch von Maul- und Klauenseuche in Brandenburg betroffen ist, die zu einer Reduzierung der Tiere auf der Messe geführt hat, bleibt die Veranstaltung ein zentraler Anlaufpunkt für die Agrarindustrie. Die Teilnehmerstatistik zeigt, dass rund 1.400 Aussteller und mehr als 300.000 Gäste erwartet werden. Unter den Themen der Messe stehen Ressourcenschutz, Nachhaltigkeit und die Diskussion um die Zukunft der Tierhaltung im Mittelpunkt.
Proteste und Forderungen während der Grünen Woche
Parallel zur Messe fanden am 18. Januar 2025 Proteste unter dem Motto „Wir haben es satt“ statt. Tausende von Demonstranten, deren Zahl von der Polizei auf rund 3.500 und von den Veranstaltern auf etwa 9.000 geschätzt wurde, forderten fairere Erzeugerpreise und stärkeren Tier- sowie Umweltschutz. Diese Mobilisierung wurde von etwa 60 Agrar-, Umwelt- und Entwicklungsorganisationen organisiert. ZDF hebt hervor, dass das Bündnis auch von der künftigen Bundesregierung Unterstützung für eine bäuerlich-ökologische Landwirtschaft erwartet.
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir nahm ebenfalls an der Messe teil und erklärte, dass Hunger Frieden ersticke und die Klimakrise die Lage in der Landwirtschaft verschärfe. Zudem bekräftigten die Agrarminister aus rund 70 Staaten ihr Engagement für eine nachhaltige Bioökonomie und die Finanzierung eines Projekts der FAO zur globalen Bioökonomie-Partnerschaft. Hierbei wurde betont, dass ökologische Aspekte auch in die soziale Existenzsicherung integriert werden müssen, wie von Elke Ronneberger von der Diakonie Deutschland gefordert. Die Klimaaktivistin Carla Reemtsma von „Fridays for Future“ plädierte zudem für Klimaschutz in der Landwirtschaft und eine Klimaneutralität bis 2035.
Interaktive Angebote und Ausbildung der Landwirte
Auf der Messe erwarten die Besucher zahlreiche interaktive Angebote wie Virtual Reality-Ställe und ein Bauernhof-Buzzer-Quiz. Die jungen Landwirte aus Westfalen-Lippe, die sich auf die Messe vorbereitet haben, erhielten vorher intensive Schulungen, darunter rhetorisches und medientraining. Dies soll ihnen helfen, auch komplexe Themen verständlich zu vermitteln. Die Veranstalter, die Messe Berlin GmbH und ideelle Träger wie der Deutsche Bauernverband (DBV) und die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), wollen damit die heimische Landwirtschaft greifbarer machen.