Der Erhalt traditioneller Elemente der Kulturlandschaft im Kreis Höxter steht im Mittelpunkt eines ehrgeizigen Projekts. Ziel ist es, natürliche Lebensräume wie Streuobstwiesen, Heckenstrukturen und Blühwiesen zu bewahren und auszubauen. Dabei wird die Öffentlichkeit in den Prozess eingebunden, um ein breites Netzwerk zu schaffen, das engagierte Bürger, Landwirte, Naturschutzorganisationen und Schulen miteinander verbindet, wie Westfalen-Blatt berichtete.
Im Rahmen der Initiative werden die positiven Effekte einer Vernetzung der Biotope hervorgehoben, die einen genetischen Austausch innerhalb der Arten begünstigt. Traditionelle Heckenstrukturen spielen eine wichtige Rolle: Sie bieten nicht nur Schutz bei Wind und Starkregen, sondern tragen auch zur Minderung von Abtragungen von Ackerflächen und zur Verbesserung des Mikroklimas bei. Martin Petersen analysiert derzeit die Naturräume des Kreises, um bestehende Defizite aufzudecken und Flächen für neue Biotope zu identifizieren. Unterstützende Maßnahmen, wie Pflanzungen von Obstbäumen oder Hecken, sind geplant.
Initiativen zur Förderung von Kulturlandschaften
Um die lokale Bevölkerung in die Pflege der Kulturlandschaft einzubeziehen, werden Fachvorträge und Kurse zur insektenfreundlichen Heckenpflege, Obstbaumpflege und regionaltypischem Saatgut angeboten. Zudem wird ein Aufruf an Ortsvorsteher, Heimatpfleger und kommunale Verantwortliche gerichtet, potenzielle Flächen zur Verfügung zu stellen. Interessierte können Kontakt über E-Mail oder ein Projekttelefon (0151/20227052, montags bis donnerstags) aufnehmen. Weitere Informationen sind unter www.bildungshaus-modexen.de/klp verfügbar.
Ausblickend sind Vertiefungskurse zur Obstsortenbestimmung (Pomologie) in den Jahren 2025 und 2026 im Bildungshaus Modexen geplant. Ein jährlich stattfindender dreitägiger Kurs mit dem Titel „Lernort Streuobst“ wird zudem methodische und didaktische Möglichkeiten mit Kindern und Jugendlichen vermitteln. Der Aufbau von Netzwerken mit fachlichen Partnern und Interessierten ist für das Frühjahr 2025 vorgesehen.
Die Wichtigkeit der Kulturlandschaften wird nicht nur im Kreis Höxter erkannt. Diese durch menschliche Nutzung geformten Naturlandschaften stellen ein wichtiges Gut dar, das es zu bewahren gilt. Laut Umweltministerium Baden-Württemberg gibt es keinen Stillstand in der Entwicklung dieser Landschaften, und die Verantwortung für ihren Erhalt liegt beim Menschen.