Am 1. Februar 2025 wird Dr. Anna Gunina die Professur für Bodenbiogeochemie an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) antreten. Ihr Fachbereich wird sich auf Umweltingenieurwesen und Angewandte Informatik konzentrieren und sie wird auf dem Sustainable Campus in Höxter tätig sein. Gunina, die in Moskau geboren wurde und an der Staatlichen Universität Moskau Bodenkunde studierte, brachte eine fundierte akademische Ausbildung mit. Im Jahr 2017 promovierte sie an zwei renommierten Institutionen, der Georg-August-Universität Göttingen und der Bangor University in Großbritannien, bevor sie ihre Karriere am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena und der Universität Kassel fortsetzte, wo sie zuletzt habilitierte, so [wirtschaft-regional.net] berichtet.
Dr. Gunina hat große Pläne für ihre zukünftige Lehre. Sie möchte praxisnahe Vorlesungen und Kurse zur Bodenchemie sowie Agrochemie anbieten und plant Exkursionen, um den Studierenden einen tieferen Einblick in die Thematik zu vermitteln. Ein Schwerpunkt ihrer Forschung wird darin bestehen, die Bodenfruchtbarkeit durch den Einsatz organischer Düngemittel zu verbessern. Dies ist besonders relevant in Anbetracht der Ergebnisse einer kürzlich durchgeführten Studie von NABU und der Boston Consulting Group, die die Bedeutung gesunder Böden in der Landwirtschaft hervorhebt. Laut der Studie sind Böden entscheidend für die Kohlenstoffspeicherung, den Wasserkreislauf und die Nährstoffversorgung, denn 95% der Nahrungsmittel hängen von gesunden Böden ab, ergänzt [nabu.de].
Die Relevanz der Bodengesundheit
Die Untersuchung der Böden von über 15,5 Millionen Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche in Deutschland zeigte, dass gesunde Böden nicht nur ökonomische Vorteile bieten, sondern auch wichtige ökologische Funktionen erfüllen. Gesunder Boden, der aus Mineralien, Luft, Wasser und organischer Bodensubstanz (SOM) besteht, verbessert die Ernteerträge und reduziert den Bedarf an chemischen Düngemitteln. Gleichzeitig sorgt er für eine bessere Wasserspeicherung und erhöht die Widerstandsfähigkeit gegen Dürre und Überschwemmungen. Bemerkenswert ist, dass eine Erhöhung der SOM um nur 1% über zehn Jahre zu jährlichen wirtschaftlichen Gewinnen von etwa 14,7 Milliarden Euro führen könnte, während positive Auswirkungen auf die oberirdische Biodiversität und die Nährstoffintegrität der Lebensmittel zu verzeichnen sind [nabu.de].
Die Untersuchung betont auch die bedeutende Rolle der Biodiversität im Boden. Diese unterstützt wichtige Kreisläufe wie Kohlenstoff-, Nährstoff- und Wasserkreisläufe, was die Grundlage für ein langfristig nachhaltiges Lebensmittelproduktionssystem bildet. Dr. Gunina bringt dieses Bewusstsein in ihre Arbeit ein und plant, ihre Forschung auf komplexe Bodenprozesse sowie deren Einfluss auf globale Ernährungssicherheit und den Klimawandel auszurichten, wie sie selbst betont.
Engagement für Lehre und Forschung
Gunina ist überzeugt, dass die Lehre ein wichtiges Werkzeug zur Förderung von Neugierde und kritischem Denken bei den Studierenden ist. Ihre Vision für die Lehre und Forschung zielt darauf ab, praktische Probleme zu lösen und innovative Denkanstöße zu geben. In ihrer Freizeit widmet sie sich auch dem Züchten von Zimmerpflanzen und hat ein Interesse an Psychologie, was ihre Neugierde und ihr Engagement für diverse Wissensgebiete unterstreicht. Ihre Expertise in Bodenbiogeochemie wird nicht nur die akademische Landschaft an der TH OWL bereichern, sondern auch einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung in der Land- und Umweltwirtschaft leisten, wie [wirtschaft-regional.net] zusammenfasst.
Dr. Anna Gunina bringt frische Perspektiven und ambitionierte Forschungsziele mit, die sowohl die Lehre als auch die angewandte Forschung bereichern werden. Ihr Engagement für die Verbesserung der Bodengesundheit könnte einen wesentlichen Einfluss auf die Zukunft der Landwirtschaft und den Umweltschutz haben.