Der Nahverkehrsverbund Paderborn/Höxter (nph) steht vor einer umfassenden Neustrukturierung seines Regionalbus-Verkehrs. Dieses Vorhaben wurde bekannt gegeben, um die Tarifgestaltung zu vereinfachen und die Vertriebsstruktur zu optimieren. Besonders im Fokus stehen die Bedürfnisse der Kunden sowie die Erschließung neuer Gruppen, insbesondere im wirtschaftlichen Sektor. Um diesen Wandel voranzutreiben, wird ein Ansprechpartner mit schlanken Strukturen für Regionalbus-Angelegenheiten eingeführt. Der nph wird zudem zum 31. Dezember 2024 aus der Verbundgesellschaft Paderborn/Höxter (VPH) austreten, um die Selbstbearbeitung im Bereich Vertrieb und Kundenmanagement zu ermöglichen. Dies soll eine zentrale Koordination der Aktivitäten im Regionalbus-Verkehr gewährleisten.
Ein zentrales Ziel der Neustrukturierung ist es, klare Verantwortlichkeiten zu schaffen und Verunsicherungen bei den Kunden zu reduzieren. Um die Effizienz und Attraktivität des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) zu steigern, wird die Anzahl der Gremien und der Abstimmungsbedarf erheblich reduziert. Die geplanten Verbesserungen sollen ab dem 1. Januar 2026 in Kraft treten.
Fokus auf einen effektiven Vertrieb
Im Rahmen der Neuausrichtung des Vertriebs wird der stationäre Verkauf weniger im Vordergrund stehen, während der Online-Ticketkauf durch das Deutschlandticket einen ansteigenden Trend zeigt. Um neue Kunden zu gewinnen, insbesondere in Gewerbegebieten, sind aktive Vertriebsmaßnahmen angedacht. Der nph strebt an, seinen Kundenstamm durch qualifiziertes Personal und einer entsprechenden Struktur zu erweitern.
Aktuell gibt es in Paderborn ausreichende stationäre Verkaufsstellen, die über Beratungskompetenz verfügen. In Höxter hingegen fehlt eine zentrale Anlaufstelle, was in der Zukunft ausgebaut werden soll. Darüber hinaus wird eine eigene Hotline eingerichtet, um den Kundendialog und die Anliegen der Fahrgäste zu fördern.
ÖPNV als unverzichtbarer Bestandteil der Mobilität
Der nph zeigt sich nicht nur als Anbieter von Verkehrsdienstleistungen, sondern auch als aktiver Mitgestalter der öffentlichen Verkehrsinteressen. Der ÖPNV im Hochstift, der von vier Unternehmen wie der BVO Busverkehr Ostwestfalen GmbH und PaderSprinter betrieben wird, spielt eine entscheidende Rolle für die Mobilität in der Region. Laut dem Nahverkehrsplan Hochstift, der in Zusammenarbeit mit Verkehrsunternehmen entwickelt wurde, werden die Rahmenbedingungen für den Busverkehr festgelegt.
Der ÖPNV ist ein wesentliches Element der Daseinsvorsorge. Die Bundesregierung hat die Modernisierung und den Ausbau des ÖPNV im Koalitionsvertrag verankert, um die Attraktivität zu steigern und die Fahrgastzahlen zu erhöhen. Initiativen wie das Deutschlandticket und das zuvor eingeführte Neun-Euro-Ticket sind Schritte in diese Richtung. Der öffentliche Nahverkehr ist entscheidend für die Verbesserung der Lebensqualität, der Verkehrsströme und für eine klimafreundliche Mobilität.
Die Expansion und Verbesserung der Regionalbusangebote durch den nph wird nicht nur zur Steigerung der Fahrgastzahlen beitragen, sondern auch zur Verringerung von Treibhausgasemissionen um jährlich bis zu 10 Millionen Tonnen. Dies unterstreicht die Relevanz des ÖPNV als umweltfreundliche und effiziente Mobilitätslösung.
Die kommenden Monate und Jahre dürften entscheidend für die Neuausrichtung des nph sein, um die Weichen für einen effektiveren und kundenorientierten ÖPNV im Hochstift zu stellen.