Im hessischen Lahn-Dill-Kreis wurde kürzlich ein Holztransporter von der Polizei kontrolliert, der die zulässige Gesamtlast deutlich überschritt. Mit einem Gewicht von 48,1 Tonnen, obwohl nur 40 Tonnen erlaubt sind, erregte der Lkw Aufsehen. Neben dem Übergewicht stellte die Polizei fest, dass der Laster mit einer Länge von 24 Metern auch hier eine Ausnahmegenehmigung nutzen wollte, die jedoch nicht korrekt nachgewiesen werden konnte. Laut Giessener Allgemeine fehlte eine zusätzliche Versicherung, weshalb die Genehmigung nach Rücksprache mit der Verkehrsbehörde in Nordrhein-Westfalen widerrufen wurde.
Die Beamten untersagten die Weiterfahrt des Holzlasters, was bedeutete, dass einige Holzstämme abgeladen und mit einem anderen Transportmittel abholen werden mussten. Der verantwortliche Spediteur sieht sich nun mit einem Gewinnabschöpfungsverfahren in Höhe von etwa 2.600 Euro konfrontiert. Zudem gab es einen weiteren Vorfall vor dem Jahreswechsel, bei dem ein anderer Spediteur wegen eines Gewichtstricks erwischt wurde und nun mit einem Bußgeld von 190 Euro sowie einem Punkt in Flensburg rechnen muss.
Probleme durch Überladung
Das Problem der Überladung ist nicht neu und betrifft nicht nur Holztransporte. In einem anderen Fall wurde ein Anhänger durch die Polizei kontrolliert und wies Warnzeichen auf eine Überladung auf. Das Gesamtgewicht betrug auf einer Brückenwaage mehr als 54 Tonnen, was eine Überladung um über 14 Tonnen – also mehr als 30 Prozent – zur Folge hatte. Diese Situation führte dazu, dass die Weiterfahrt ebenfalls untersagt wurde und ein Großteil des Holzes nachts auf zwei Transporte verteilt werden musste. Auch hier wird ein Bußgeld für den Fahrer erwartet, und das verantwortliche Unternehmen sieht sich einem rechtlichen Verfahren gegenüber, berichtet Agrarheute.
Die Einhaltung des Gewichtslimits ist nicht nur eine Frage der Sicherheit, sondern hat auch rechtliche Implikationen. EU-Richtlinien wie die 96/53/EG legen klare Höchstgrenzen für Lkw und andere Fahrzeuge fest, wobei spezielle Ausnahmen und Genehmigungen für bestimmte Arten von Transporten möglich sind. Diese Regelungen sollen nicht nur die Sicherheit im Straßenverkehr gewährleisten, sondern auch den freien Warenverkehr im Binnenmarkt der EU fördern. Ein wichtiger Aspekt ist dabei bereits in den vorgeschlagenen Änderungen durch die EU-Richtlinie 2015/719 berücksichtigt, die unter bestimmten Bedingungen höhere Gewichte zulässt, um ökologische und sicherere Transporte zu fördern, wie aus eur-lex hervorgeht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kontrolle von Lkw-Gewichten und die Einhaltung von Vorschriften sowohl in Hessen als auch in anderen Bundesländern von großer Bedeutung sind, um den legalen Transport von Gütern zu gewährleisten und die Sicherheit auf den Straßen zu erhöhen.