Am 11. Januar 2025 übernahm die Industrie- und Handelskammer zu Essen (IHK) die Federführung der Ruhr-IHKs im Jahr 2023. Diese Entscheidung ist Teil einer strategischen Neuausrichtung, die von IHK-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Groß verkündet wurde. Sie betonte die erfolgreiche Kooperation der Ruhr-IHKs im vergangenen Jahr und unterstrich die Herausforderungen, die es nun zu bewältigen gilt.
Wichtige Themen, die während ihrer Amtszeit angepackt werden sollen, sind eine zukunftsfähige Energiewende und die Schaffung von mehr verfügbaren Flächen für Investoren. Groß fordert weiterhin eine neue politische Agenda für das Ruhrgebiet und hebt hervor, dass Essen als Energiehauptstadt Europas fungieren soll, um die Transformation nachhaltig zu gestalten. Im Kontext dieser Herausforderungen steht auch die anstehende Bundestagswahl am 23. Februar 2025 sowie die Kommunalwahlen im Herbst.
Wirtschaftliche Herausforderungen im Ruhrgebiet
Die IHK-Präsidentin Jutta Kruft-Lohrengel stellte deutliche Forderungen an die Politik. Sie verlangt mehr Investitionen und öffentliche Impulse, um das Ruhrgebiet zu stärken. Unzufriedenheit mit der Berliner Ampelregierung wächst, da deren politische Machtspiele negative Auswirkungen auf das wirtschaftliche Wachstum haben.
Die ernste Wirtschaftskrise, in der Deutschland momentan steckt, wird durch hohe Energiekosten, internationale Unsicherheiten und Bürokratie verstärkt. Ein massiver Investitionsstau sowie ein akuter Fachkräftemangel belasten die Unternehmen zusätzlich. Angst und Unsicherheit prägen das Geschäftsklima, mehr Unternehmen betrachten die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als erhebliches Risiko für ihre Geschäfte, so die Feststellung in einem aktuellen Positionspapier der IHK Mittlerer Niederrhein.
Erfolge und Ziele der Ruhr-IHKs
Trotz der angespannten Lage haben die Ruhr-IHKs im vergangenen Jahr bedeutende Erfolge erzielt. Dazu zählen:
- Erarbeitung eines 10-Punkte-Plans für bessere Straßeninfrastruktur.
- Vorantreiben des Transformationsprozesses für Wasserstoff als Energieträger.
- Erstellung des Ruhrlageberichts zur Identifizierung wichtiger Handlungsfelder für Unternehmen.
Diese Schritte sind von großer Bedeutung, um das wirtschaftliche Umfeld für die 415.000 Mitgliedsunternehmen, die die Kammern in 24 Städten und Kreisen vertreten, zu verbessern. Für die kommende Legislaturperiode betonen die IHKs die Notwendigkeit, relevante Problemfelder zu adressieren, darunter überbordende Bürokratie, Energieversorgung, Steuerpolitik und Fachkräftemangel.
Ein übergreifendes Ziel ist es, die Innovationskraft der Unternehmen zu fördern, damit diese flexibel auf zukünftige Herausforderungen reagieren können. Die IHK fordert daher eine Prioritätensetzung durch die neue Bundesregierung, um die Unternehmenslage konsequent zu behandeln und einen stabilen wirtschaftlichen Aufschwung zu initiieren.
Die von der IHK-Vollversammlung beschlossenen Top-Forderungen sollen auch Bestandteil des nächsten Koalitionsvertrags werden, um eine nachhaltige Wirtschaftspolitik zu gewährleisten und so die finanzielle Basis für gesellschaftliche Herausforderungen zu stärken. Die Situation bleibt angespannt, und die kommenden Monate werden entscheidend sein für die Weiterentwicklung der Wirtschafts- und Standortpolitik im Ruhrgebiet.
Weitere Informationen zu den Zielen und der aktuellen Situation finden Sie in den Berichten von lokalklick.eu, mittlerer-niederrhein.ihk.de und dem Energiewendebarometer 2024.