Am 29. Januar 2025 wurde ein 38-jähriger niederländischer Staatsangehöriger nach Deutschland ausgeliefert. Er steht im Verdacht, an der Sprengung eines Geldautomaten in Gießen-Buseck beteiligt gewesen zu sein, die am 22. Oktober 2022 stattfand. Laut Berichten der Hessischen Polizei erlangten die Täter gegen 02:00 Uhr Zugang zu einem Selbstbedienungsterminal-Container, in dem Festsprengstoff am Geldautomaten angebracht wurde. Die Explosion führte zu einem erheblichen Sachschaden von rund 100.000 Euro.
Bei der Tat wurden mehrere unbeteiligte Fahrzeuge in der Nähe des Geldautomaten durch umherfliegende Trümmerteile beschädigt. Glücklicherweise gelang es den Tätern nicht, das Bargeld aus dem Automaten zu entwenden, da sie die Bargeldkassetten nicht erreichen konnten. Nach der Explosion flohen der Beschuldigte und seine Komplizen in einem Fahrzeug vom Tatort. Am 24. Januar 2025 wurde der Beschuldigte in den Niederlanden festgenommen und saß bis zur Auslieferung in Haft.
Kooperation der Strafverfolgungsbehörden
Die Auslieferung erfolgte aufgrund eines europäischen Haftbefehls auf Ersuchen der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main. Am Tag nach seiner Ankunft in Deutschland wurde der Mann einem Haftrichter am Amtsgericht Kleve vorgeführt, der ihm den Haftbefehl verkündete. Die Ermittlungen wurden in Kooperation von der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main, dem Hessischen Landeskriminalamt, dem Polizeipräsidium Mittelhessen sowie den niederländischen Strafverfolgungsbehörden durchgeführt, wie auch die Tagesschau berichtete.
Der Beschuldigte wird zur sogenannten „Sprenger-Szene“ gezählt, die in den letzten Jahren durch eine Vielzahl an Geldautomatensprengungen in Deutschland aufgefallen ist. In der Vergangenheit kam es häufig zu solchen Angriffen, dabei wurden vor allem feste Explosivstoffe verwendet. Das BKA dokumentiert eine steigende Anzahl von Geldautomatensprengungen und der überwiegende Teil der Täter stammt aus den Niederlanden.
Hintergründe und Entwicklungen
Die Gewaltanwendung gegen Geldautomaten hat in den letzten Jahren zugenommen, wobei in Deutschland eine alarmierende Steigerung der Fallzahlen verzeichnet wurde. Oft erfolgen die Angriffe an abgelegenen Orten und nutzen moderne Technik, um die Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen. Der Einsatz von explosiven Stoffen gefährdet nicht nur die Täter, sondern auch Anwohner und Passanten, wie die Berichte über die Gießen-Buseck Sprengung eindringlich verdeutlichen.
Im Jahr 2021 registrierte die Polizei 392 Geldautomatensprengungen, was einen Rückgang im Vergleich zu 2020 darstellt, jedoch trotzdem einen besorgniserregenden Trend zeigt. Die Täter nutzen zunehmend feste Explosivstoffe, und ein Großteil der festgenommenen Verdächtigen ist niederländischer Staatsangehörigkeit. Dank intensiverer Strafverfolgung diverser Behörden in den letzten Jahren wurde ein Verdrängungseffekt aus den Niederlanden beobachtet, was die Lage in angrenzenden deutschen Bundesländern, insbesondere Nordrhein-Westfalen, beeinflusst.