Die Themen Klimaschutz und nachhaltige Mobilität gewinnen immer mehr an Bedeutung, insbesondere im Hinblick auf die jüngere Generation. Kinder und Jugendliche spielen eine zentrale Rolle bei der Förderung umweltfreundlicher Verkehrsalternativen. Eine bemerkenswerte Initiative, die sich diesem Ziel verschreibt, sind die „Kindermeilen“, die in der Region Kleve organisiert werden.
Die Aktion basiert darauf, dass Kinder klimafreundliche Wege zurücklegen, anstatt mit dem Familienauto zu fahren. Zu den zulässigen Fortbewegungsmitteln zählen das Fahrrad, das Gehen, der Bus sowie Mitfahrgemeinschaften. Kinder dokumentieren ihre zurückgelegten Strecken in Klassen- oder Kita-Gruppen, indem sie Sticker in ein kindgerechtes Sammelalbum kleben. Diese Dokumentation schafft nicht nur ein Bewusstsein für nachhaltige Mobilität, sondern fördert auch den Wettbewerb und die Freude am Umweltbewusstsein.
Forderungen an die Politik
Ein wesentliches Ziel der Kindermeilen ist es, die jungen Teilnehmer zu ermutigen, ihre Wünsche und Forderungen an Klima-Politiker zu richten. Selbstgestaltete Plakate mit ihren Anliegen werden an das Klima-Bündnis weitergegeben. Die Ergebnisse dieser Aktion werden im November auf der 30. Klimakonferenz der Vereinten Nationen in Belém, Brasilien, präsentiert. Diese Gelegenheit ermöglicht es den Kindern, aktiv an der Gestaltung ihrer Umwelt teilzunehmen und ihre Stimme zu erheben.
Landrat Christoph Gerwers hat alle Kindergarten- und Grundschulkinder sowie deren Eltern zur Teilnahme an der Kampagne eingeladen, um ein starkes Zeichen für den Klimaschutz zu setzen. Durch die Kampagne sollen Kinder nicht nur den verantwortungsvollen Umgang mit Mobilität lernen, sondern auch die Möglichkeit erhalten, ihre Ideen zur Verbesserung des Klimas vorzutragen. Weitere Informationen zur Anmeldung sind auf der Webseite des Kreises Kleve verfügbar: www.kreis-kleve.de/kindermeilen.
Mobilität und ihre Auswirkungen
Die Mobilität hat einen signifikanten Einfluss auf das Klima. In Deutschland stammen rund 20% der klimaschädlichen Treibhausgase aus dem Verkehr, wobei 94% dieser Emissionen aus dem Straßenverkehr kommen. Der übermäßige Einsatz von Verbrennungsmotoren in Fahrzeugen, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, verursacht erhebliche CO2-Emissionen. Der Aufruf zur Verkehrswende, wie er von Organisationen wie Greenpeace gefordert wird, beinhaltet die Reduzierung des Autoverkehrs und die Förderung klimafreundlicher Alternativen wie den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).
Der ÖPNV, bestehend aus Bussen, U- und S-Bahnen sowie Zügen, stellt eine umweltfreundliche Alternative dar, die jedoch oft unzureichend ausgebaut und wenig attraktiv ist, insbesondere in ländlichen Gebieten. Auch das Fahrradfahren wird als eine besonders klimafreundliche Möglichkeit hervorgehoben, da es keine fossilen Brennstoffe benötigt und die Gesundheit fördert. Städte haben jedoch oft mit einem schlecht ausgebauten Radwegenetz und der Notwendigkeit zu kämpfen, den Straßenraum mit Autos zu teilen. Zudem ist das Zufußgehen die nachhaltigste Fortbewegungsart, erfordert jedoch Platz für Fußgänger und Barrierefreiheit.
Die Vision einer klimagerechten Mobilität in der Zukunft umfasst Elektromobilität, eine verstärkte Nutzung von Fahrrädern und eine Reduktion von Parkraum für Autos. Dies würde es ermöglichen, mehr Platz für Grünflächen, Sitzmöglichkeiten und Spielplätze zu schaffen. Kinder und Jugendliche sind aufgerufen, aktiv an der Mitgestaltung dieser Zukunft teilzunehmen und bewusste Entscheidungen in Bezug auf ihre Fortbewegung zu treffen.