Am Samstag, den 25. Januar 2025, findet im Museum Kurhaus Kleve eine spannende Veranstaltungsreihe statt, die sowohl junge Kunstliebhaber als auch ihre Begleiter ansprechen wird. Unter der Leitung von Stefanie Dennstedt lernen die Teilnehmer die faszinierende Welt der Kühe aus Pappmaché und die Werke des renommierten deutschen Künstlers Ewald Mataré kennen. Niederrhein Nachrichten berichtet von zwei Workshops, die speziell für unterschiedliche Altersgruppen konzipiert sind.
Der erste Workshop richtet sich an drei- bis fünfjährige Kinder in Begleitung eines Erwachsenen und findet von 11 bis 12 Uhr statt. Die Teilnahme kostet 8 Euro pro Person. Im zweiten Workshop, der von 12.30 bis 14 Uhr für sechs- bis achtjährige Kinder ohne Begleitung angeboten wird, beträgt die Gebühr 11 Euro pro Person. Hier haben die Teilnehmer die Möglichkeit, verschiedene Materialien und Formen auszuprobieren und eine individuelle Kuh aus Pappmaché zu gestalten.
Einblicke in Ewald Matarés Werk
Die Workshops sind Teil der umfassenden Mataré-Ausstellung 2024, die im Museum Kurhaus Kleve stattfindet. Diese zeigt das gesamte künstlerische Werk von Ewald Mataré, einem bedeutenden Bildhauer, Medailleur und Grafiker, der am 25. Februar 1887 in Burtscheid (heute Aachen) geboren wurde und am 29. März 1965 in Büderich starb. NRW Tourism hebt hervor, dass die Ausstellung die Anfänge Matarés in Berlin, seine internationalen Erfolge und auch die Herausforderungen seiner Karriere im Dritten Reich thematisiert.
In insgesamt 20 Räumen können die Besucher nicht nur die stilisierten Tierskulpturen Matarés erfahren, sondern auch bedeutende sakrale Arbeiten, darunter Aufträge für den Kölner Dom. Die Atmosphäre seines Heimatcafés in Berlin wird durch die ansprechende Architektur des Museums eindrucksvoll wiederbelebt. Neben den Exponaten werden aktuelle Forschungsergebnisse aus dem neu geschaffenen Mataré-Archiv präsentiert, das auch mit einer großzügigen Spende von 2023 erheblich erweitert wurde.
Matarés Lebenswerk
Ewald Mataré gilt als einer der wichtigsten Künstler der Klassischen Moderne in Deutschland. Sein Lebenswerk umfasst rund 600 plastische Werke, 400 Holzschnitte sowie 300 Zeichnungen und über 200 Aquarelle. Mataré wurde in eine katholische Familie geboren und wuchs in wohlhabenden Verhältnissen auf. Nach seiner Ausbildung an der Akademie der Bildenden Künste in Berlin entwickelte er einen eigenen Stil, der sich von realistischer Darstellung hin zu stilisierten und abstrakten Formen wandelte. Er hatte maßgeblichen Einfluss auf die Moderne in der Kunstszene Deutschlands.
Sein künstlerisches Schaffen wurde jedoch auch von der politischen Situation seiner Zeit überschattet. 1933 entzogen ihn die Nationalsozialisten seine Professur, und viele seiner Werke wurden im Rahmen der Aktion „Entartete Kunst“ beschlagnahmt. Dennoch setzte Mataré seine Arbeit fort und erlangte später wieder Anerkennung, sowohl im In- als auch im Ausland.
Die Anmeldemöglichkeiten für die Workshops sind vielfältig: Interessierte können sich während der Öffnungszeiten des Museums, Dienstag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr, am Empfang anmelden. Alternativ stehen auch telefonische Anmeldungen unter 02821/ 75010 und eine E-Mail an empfang@mkk.art zur Verfügung.
Mit diesen Veranstaltungen wird nicht nur das Erbe von Ewald Mataré gewürdigt, sondern auch jüngere Generationen an die Kunst herangeführt. Die Kombination aus praktischer Erfahrung und der Auseinandersetzung mit einem der bedeutendsten Künstler der deutschen Moderne ist eine gelungene Möglichkeit, Kunst lebendig zu erleben.