Am 1. April 2025 hat Ryanair den Betrieb am Flughafen Dortmund eingestellt. Diese Entscheidung stellt einen signifikanten Rückschritt für den Luftverkehr an einem der wichtigsten Standorte in Nordrhein-Westfalen dar. Laut express.de wurden die Schalter der Airline am Dortmunder Flughafen geschlossen, wodurch Ryanair nun nur noch an drei Standorten in NRW präsent ist: in Weeze, Münster/Osnabrück und Köln/Bonn. Ryanairs Kommunikations-Chef Marcel Pouchain Meyer erklärte, dass diese Einschnitte strategisch aus wirtschaftlichen Gründen getroffen wurden.
Die Entscheidung, Dortmund als unattraktiv einzustufen, beruht auf der hohen Kostenstruktur für den Luftverkehr in Deutschland. Im Vergleich dazu bietet der Flughafen Düsseldorf-Weeze eine deutlich schlankere Kostenstruktur. Ryanair plant, seine Ressourcen dort zu konzentrieren, wo sie profitabel sind, insbesondere am Flughafen Köln/Bonn. Der Rückzug aus Dortmund soll laut Unternehmensvertretern dazu beitragen, die Bedingungen an den verbleibenden Standorten zu verbessern.
Folgen für Dortmund und neue Perspektiven
<pMit dem Wegfall der Ryanair-Dienste am Flughafen Dortmund geht auch der Verlust von mehr als einer halben Million Sitzplätzen einher. Künftig werden Verbindungen zu beliebten Zielen wie London und Porto nicht mehr bedient. Dies betrifft nicht nur die Reisenden, sondern auch die wirtschaftliche Situation des Flughafens selbst, der stark von Ryanair abhängig war. Tatsächlich bietet die Fluggesellschaft rund jeden sechsten Flug ab Dortmund an, was sie zur zweitgrößten Airline am Flughafen macht, wie WDR berichtet.
<pIn der Zeit, in der Ryanair in Dortmund aktiv war, bediente die Airline zahlreiche beliebte Ziele, darunter London, Mallorca, Kattowitz, Thesaloniki, Porto und Malaga. Der Verlust dieser Verbindungen könnte den Wettbewerb im regionalen Luftverkehr weiter verschärfen, da weniger Airlines um die Passagiere kämpfen werden.
Wirtschaftlicher Hintergrund
<pDie wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Ryanair in Deutschland sind herausfordernd. Hohe Standortkosten, die unter anderem durch die Erhöhung der Luftverkehrsteuer ab dem 1. Mai 2024 um rund 25 Prozent beeinflusst werden, machen es für Fluggesellschaften zunehmend schwierig, profitabel zu arbeiten. Die staatlichen Steuern und Gebühren in Deutschland zählen zu den höchsten in Europa, etwa 30 Euro pro Passagier bei einem typischen Mittelstreckenflug, was die Branche belastet. Der BDL hebt hervor, dass die Standortkosten seit 2020 nahezu doppelt so hoch sind, was eine schnelle Erholung des Passagierluftverkehrs im Vergleich zu anderen europäischen Ländern erschwert.
<pDie Luftfahrtbranche zeigt erste Anzeichen einer Erholung von den Folgen der Corona-Pandemie. Im ersten Halbjahr 2024 stiegen insgesamt 97 Millionen Passagiere an deutschen Flughäfen ein oder aus, was einem Anstieg von 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese nationale Erholung steht jedoch im Gegensatz zu anderen europäischen Nationen, die Kapazitäten erhöht haben und im Vergleich 102 Prozent des Sitzplatzangebots von 2019 erreichen.
<pTrotz der Herausforderungen gibt es auch Lichtblicke: Ryanair hat bereits zusätzliche Flüge für die Verbindung Köln-Wien eingeführt und plant, zukünftige Destinationen für den Flughafen Weeze anzubieten. Das Unternehmen konzentriert sich auf die Suche nach profitablen Routen, um den Umsatz zu steigern und die Flaute, die aus dem Rückzug aus Dortmund resultiert, auszugleichen.