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Samstag, 22. März 2025

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Die Legende von Köln: Wie Vera Brandes Jazzgeschichte schrieb!

Am 24. Januar 1975 trat der renommierte Jazz-Pianist Keith Jarrett im Opernhaus Köln auf. Dieses Konzert, das später als „Köln Concert“ bekannt wurde, hat die Jazzgeschichte nachhaltig geprägt. In der Kölner Oper spielte Jarrett auf einem Bösendorfer Halbkonzertflügel, der in einem bedenklichen Zustand war. Das Konzert fand unter ungünstigen Voraussetzungen statt. Jarrett, der zu diesem Zeitpunkt fast 30 Jahre alt und bereits eine Legende im Jazz war, litt unter Rückenproblemen und war müde sowie schlecht gelaunt, was durch das Regenwetter noch verschärft wurde. Dennoch überzeugte die 18-jährige Veranstalterin Vera Brandes den Pianisten, das Konzert zu spielen, obwohl er ein qualitativ hochwertigeres Instrument erwartet hatte.

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Die Rahmenbedingungen vor dem Konzert waren alles andere als optimal. Brandes war gerade einmal 17 Jahre alt und hatte Jarrett über einen anderen Veranstalter überzeugt. Zwei Klaviertechniker arbeiteten stundenlang daran, den Schrottflügel spielbar zu machen. Der Zustand des Instruments führte dazu, dass Jarretts Spielweise stark beeinflusst wurde. Er spielte einfachere, gospeligere Melodien, die den Groove des Konzerts prägten. Die Aufnahme wurde am 30. November 1975 veröffentlicht und entwickelte sich zum erfolgreichsten Solo-Piano-Album im Jazz, mit Verkaufszahlen von ungefähr 3,5 Millionen Exemplaren bis 2008. Der Film „Köln 75“ von Ido Fluk, der die Geschichte hinter dem Konzert erzählt, beleuchtet die außergewöhnlichen Umstände und Brandes’ Leidenschaft für Jazz.

Ein unvergessliches Erlebnis

Vera Brandes erinnerte sich an die dichte Atmosphäre während des Konzerts, das durch die Probleme des Flügels und die Herausforderungen, denen Jarrett gegenüberstand, weitere Intensität erhielt. Bis heute ist das „Köln Concert“ auf Vinyl, CD und als Stream äußerst populär. Der Einfluss des Konzerts auf die Jazzlandschaft ist unbestreitbar. Jarrett hatte bereits mit Größen wie Art Blakey und Miles Davis gespielt, doch in Köln stellte er einmal mehr unter Beweis, dass er das Publikum mit seiner Musik fesseln konnte.

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Der Film „Köln 75“ thematisiert auch die gesellschaftlichen Veränderungen in den 1970er Jahren und die Entwicklung des Jazz. Die Geschichte der Veranstaltung ist nicht nur die eines unvergesslichen Konzerts, sondern auch die von Vera Brandes, die es schaffte, Jarrett trotz aller Widrigkeiten zu überzeugen. Zudem wird im Film thematisiert, dass der Flügel selbst nicht hörbar ist, da Jarrett und der Produzent Manfred Eicher dies nicht wünschten. Ein kommender Dokumentarfilm über das „Köln Concert“ und den Flügel verspricht, tiefere Einblicke in diese außergewöhnliche Episode der Musikgeschichte zu geben.

Die bleibende Wirkung des „Köln Concert“ und die persönlichen Geschichten hinter diesem Meisterwerk des Jazz prägen weiterhin die Erinnerung an eine der bedeutendsten Aufführungen der Musikgeschichte.

Weitere Informationen, Referenzen & Quellen:

https://www.welt.de/kultur/article255669766/Kinofilm-Koeln-75-Wie-es-wirklich-war-beim-legendaersten-aller-Jazzkonzerte.html
https://www.srf.ch/kultur/musik/50-jahre-koeln-concert-die-aufnahme-ging-fast-schief-und-schrieb-am-ende-jazzgeschichte

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